



unter dem licht des nordens
Reisezeitraum:
Dauer:
Reiseart:
Transport:
Strecke:
Wetter:
Bekannt für:
Wertung:
06.06.2025 – 20.06.2025
2 Wochen
Rundreise, Städtereise
Campervan, Fähre
ca. 6500km
Mild, Wechselhaft
Fjorde, Nordlicht
★★★★☆

Infos
Dänemark
Hauptstadt:
Einwohner:
Staatsform
Sprache:
Währung:
Klima:
Highlights:
Kopenhagen
5,9 Mio
Parlamentarische Monarchie
Dänisch
Dänische Krone
gemäßigtes klima mit milden wintern und kühlen sommern
Design, Architektur, Fahrrad, Hygge
Schweden
Hauptstadt:
Einwohner:
Staatsform
Sprache:
Währung:
Klima:
Highlights:
Stockholm
10,6 Mio
Parlamentarische Monarchie
Schwedisch
Schwedische Krone
Gemäßigter Süden bis subarktisch im Norden
Musik, Natur, Seen, Wälder, Midsommar
Norwegen
Hauptstadt:
Einwohner:
Staatsform
Sprache:
Währung:
Klima:
Highlights:
Oslo
5,5 Mio
Parlamentarische Monarchie
norwegisch
norwegische Krone
küstenklima in westen, kaltes binnenklima im norden und osten
fjorde, berge, gletscher
Bildergalerie
Reisetagebuch
Hamburg
Der Start unseres Roadtrips
Unsere Reise beginnt in der Mitte Deutschlands. Am Nachmittag haben wir unseren gemieteten Camper abgeholt, gepackt – und schon ging’s los in Richtung Hamburg. Wir fahren bis in die Dunkelheit hinein und suchen uns dann einen Stellplatz in Autobahnnähe für die Nacht. Müde, aber glücklich endet unser erster Reisetag.
Faaborg
Von Regen und Ruhe – Unsere Fahrt nach Dänemark
Der nächste Tag startet leider mit Regen. Trotzdem geht es direkt weiter – vorbei an Hamburg, über die Grenze nach Dänemark und weiter Richtung Odense.
Da wir heute einen ruhigeren Ort zum Übernachten suchen, fahren wir spontan in den kleinen Hafenort Faaborg im Süden der Insel. Die bunten Häuser zaubern Farbe in den grauen Tag. In einem kleinen Café machen wir Pause – es ist ruhig, fast menschenleer, und die charmanten Gässchen gehören uns allein.
Nach einem kurzen Spaziergang geht es weiter zu einem abgelegenen Campingplatz direkt am Meer – perfekt, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen.



Kopenhagen
Regen & Brücken – Von Kopenhagen nach Jönköping
Heute steht ein echtes Highlight auf dem Plan: Kopenhagen – auch wenn das Wetter wieder einmal typisch skandinavisch ist: grau, regnerisch und neblig. Doch die Stadt möchte ich schon lange besuchen – da lässt man sich von ein paar Tropfen nicht aufhalten.
Auf dem Weg in die Hauptstadt Dänemarks überqueren wir die Ströbaeltsbroen (Große-Belt-Brücke). Sie ist rund 18 Kilometer lang und verbindet den Westen mit dem Osten des Landes. Die Überfahrt ist mautpflichtig (für Camper ca. 250–400 DKK, je nach Größe), aber absolut lohnenswert – besonders heute, denn der Regen und Nebel verwandeln die Fahrt in eine fast mystische Erfahrung.
In Kopenhagen angekommen, starten wir unsere Sightseeing-Tour. Die ganze Route und unsere Highlights findet ihr übrigens über den Button unten.
Nach dem Städtetrip geht es weiter – über die imposante Öresundbrücke (Øresundsbroen), die knapp 8 Kilometer lang ist und Dänemark mit Schweden verbindet. Auch diese Brücke ist mautpflichtig, aber beeindruckend: ein echtes Bauwerk der Superlative.
Tipp: Wer nach Kopenhagen noch nicht genug Stadtflair hatte, sollte unbedingt einen Stopp in Malmö einlegen – direkt am Ende der Brücke gelegen und gut erreichbar.
Da uns aber ein Unwetter im Nacken sitzt, fahren wir weiter ins Inland nach Jönköping, am Ufer des großen Vätternsees. Unser erster Stellplatz mitten in der Stadt erweist sich jedoch als weniger ideal – offenbar ein abendlicher Treffpunkt für Jugendliche.
Kurzerhand fahren wir ein Stück weiter – raus aus der Stadt, rein in die Natur. Und das wird belohnt: mit einem traumhaften Sonnenuntergang direkt am See. Der Platz ist ruhig, abgelegen und bietet einen Ausblick, der jede lange Fahrt vergessen lässt. Ein perfekter Abschluss für einen ereignisreichen Tag.



Stockholm
Von Stockholm nach Hudiksvall – Gewitter & See
Der nächste Tag beginnt mit der Fahrt nach Stockholm – und endlich klart das Wetter auf! Gegen Mittag erreichen wir den Riddarfjärden, das Ufer mit Blick auf die Altstadt.
Zuerst verschaffen wir uns einen Überblick von oben: Im Ivar-Los-Park genießen wir die Aussicht über die Dächer und das Wasser der Stadt. Anschließend geht es über die bunten Gassen wieder hinunter, über die Centralbron direkt in die Altstadt Gamla Stan. Hier findet man schmale Kopfsteinpflastergassen, farbenfrohe Häuserfassaden, kleine Boutiquen und natürlich das berühmte Königliche Schloss.
Wir lassen uns treiben, gönnen uns ein leckeres Mittagessen und ein Eis auf die Hand – bis dunkle Wolken und ein aufziehendes Gewitter uns zurück zu unserem Van treiben.
Am Abend steuern wir unseren ersten richtigen Campingplatz in Hudiksvall an. Dort warten frische Duschen, ein selbst gekochtes Abendessen und – als perfekter Tagesabschluss – eine kleine Pilates-Einheit am traumhaften See.



UmeÅ
Wälder und Strände – Unterwegs in Nordschweden
Der neue Tag beginnt ruhig und wunderschön: Sonnenaufgang, Kaffee und Yoga am See – ein perfekter Start in einen weiteren Reisetag durch Schweden.
Wir fahren weiter Richtung Norden, tief hinein in die Wälder Mittelschwedens. Die Straßen werden leerer, die Natur intensiver. Zur Mittagspause halten wir an der Högakustenbron, einer beeindruckenden Hängebrücke über den Ångermanälven. Die Aussicht ist atemberaubend – die Weite des Flusses, die Wälder ringsum, und über allem diese stille, nordische Klarheit.
In Umeå legen wir einen kurzen Stopp ein – unser erster Besuch in einem schwedischen Supermarkt. Ich liebe es, in neuen Ländern durch die Regale zu schlendern, lokale Produkte zu entdecken und Snacks zu testen, die man sonst nirgends findet – beispielsweise Dammsugare.
Zum Übernachten zieht es uns ans Meer – zum abgelegenen Killingsand Beach. Der Platz liegt ruhig, eingebettet zwischen flachen Wäldern und der Ostseeküste. Keine Straßen, keine Geräusche – nur das Rauschen des Meeres und die Stille der Natur.



Larvik
Vom flachen Schweden in die Berge Norwegens
Heute ist es endlich so weit: Unsere Route führt uns ins Landesinnere – und weiter in Richtung Norwegen.
Die letzten Kilometer durch Schweden haben es allerdings in sich: endlos lange Baustellen, staubige Schotterstrecken und viel Geduld ist gefragt. Doch mit jedem Kilometer, den wir zurücklegen, wuchs auch die Vorfreude – vor uns zeichnete sich langsam die silhouettenhafte Berglandschaft Norwegens am Horizont ab.
Nach Tagen voller Wälder und Seen sind die ersten Berge ein echter Stimmungswechsel. Und nicht nur das: Wir erreichen auf dem Weg nach Norwegen den höchsten Punkt unserer bisherigen Reise – und plötzlich ist es, als hätte man mitten im Juni die Jahreszeit gewechselt. Schnee liegt am Straßenrand, vereiste Seen glitzern in der Sonne und überall grasen Rentier-Herden friedlich in der kargen, stillen Landschaft.
Ein paar Sonnenstrahlen durchbrechen schließlich die Wolken – genau rechtzeitig zur Ankunft in Hergot bei Narvik, dem Tor zu den Lofoten.
Unser Stellplatz direkt am Langstrand, gemeinsam mit ein paar anderen Campern, ist ruhig, weit und atemberaubend schön. Der perfekte Ort, um in Norwegen anzukommen.



Svolvær
Mitternachtsmagie – Ein perfekter Tag auf den Lofoten
Der Tag startet mit Sonne, ein paar kleinen Wolken und ohne festen Plan – nur mit dem Ziel: Svolvær, einer der Hauptorte der Lofoten. Die kleine Stadt bietet nicht nur charmante Cafés, bunte Fischerhäuser und einen malerischen Hafen, sondern ist auch ein beliebter Ausgangspunkt für Outdoor-Abenteuer.
Am Rande des Ortes entdecken wir spontan den Fløya-Trail – ein steiler Wanderweg in den Bergen oberhalb von Svolvær. Gegen Mittag starten wir die Wanderung.
Ein absolutes Highlight ist der Fotospot Djevelporten („Teufelstor“) – ein flacher Felsblock, der scheinbar magisch zwischen zwei steilen Felswänden hängt. Der Blick von hier über die Stadt und das Meer ist einfach gigantisch.
So gern wir weitergewandert wären, stand noch ein zweites Ziel auf dem Tagesplan: Henningsvær – das legendäre Fischerdorf auf mehreren kleinen Inseln, das durch Brücken verbunden ist. Die Anfahrt allein ist spektakulär – fjordartige Buchten, türkisfarbenes Wasser, dramatische Berge.
Kurz vor dem Ort halten wir an einem kleinen Parkplatz, um das Dorf von oben zu sehen – und starten Wanderung Nummer 2. Steil und ohne festen Untergrund, aber mit Ausblicken, die alle Mühe wettmachen. Von oben sehen wir Henningsvær, die schroffen Lofoten-Berge und sogar das norwegische Festland.
Unser Tag endete auf einem Campingplatz in Gimsøya. Nach einer Dusche wartet ein echtes Highlight: ein Sauna-Gang in einer Fasssauna – mit Blick aufs Meer. Hier, nördlich des Polarkreises, geht die Sonne im Sommer nicht unter – und der Tag fühlt sich an, als wolle er ewig weitergehen.



Kabelvåg
Regen, Ruhe & heiße Auszeit in Kabelvåg
Der 8. Tag startet kalt und regnerisch – aber wir sind vorbereitet. Schon gestern hatte die Wetter-App nichts Gutes versprochen, also entscheiden wir uns bewusst für einen entspannten Tag ohne Plan, ohne Strecke, ohne Wanderung.
Unser Ziel: Kabelvåg. Dort buchen wir einen privaten Sauna- und Hot-Tub-Gang direkt am Fjord. Endlich mal zur Ruhe kommen, im heißen Wasser liegen und die mystische, neblige Fjordlandschaft genießen.
Kein Programm, kein Zeitdruck – nur Wärme, Dampf und Stille. Nach der Sauna wagen wir den Sprung ins eiskalte Fjordwasser. Fünf Sekunden schwimmen – mehr war wirklich nicht drin – und dann schnell wieder zurück in die Wärme.
Ein absolut lohnenswerter Ausflug und genau das, was wir nach den letzten, intensiven Tagen gebraucht haben.



Kvalvika Beach
Wanderung zum Kvalvika Beach
Der zweite Tag in Folge mit grauem, tristen Wetter – nicht gerade beste Voraussetzung für meine Stimmung. Aber: Wir lassen uns davon nicht aufhalten und machen uns auf den Weg in den Lofotodden Nationalpark, genauer gesagt zur Wanderung zum Kvalvika Beach, nahe dem bekannten Ryten-Berg.
Früh da sein lohnt sich: Der Parkplatz am Startpunkt der Wanderung ist klein und schnell voll. Wichtiger Hinweis: Unbedingt in den gekennzeichneten Flächen parken! Die Norweger sind bei Verkehrsverstößen ziemlich strikt – wir konnten live beobachten, wie mehrere Autos mit Strafzetteln versehen wurden.
Kvalvika Beach Trail – kurz erklärt:
Länge: ca. 4 km (Hin- und Rückweg)
Dauer: etwa 2–3 Stunden
Höhenmeter: rund 200 m
Schwierigkeit: mittel – teils matschig, gutes Schuhwerk wichtig
Highlight: Der Ausblick auf die abgelegene Bucht mit türkisfarbenem Wasser und schwarzem Sand – selbst bei grauem Wetter einfach beeindruckend.
Nach der Wanderung geht es für uns weiter nach Sakrisøya, ein malerisches Fischerdorf mit bunten Häusern direkt am Wasser. Dort gönnen wir uns bei Anita’s Seafood einen Fischburger – absolut empfehlenswert!
Da uns der Ort so gut gefällt, bleiben wir einfach über Nacht – mit Blick auf die Berge und das Meer. Ein ruhiger Abschluss für einen sonst eher wettergrauen, aber erlebnisreichen Tag.



Reine
Reinebringen, Zimtschnecken & Mitternachtssonne
Der Tag beginnt endlich wieder mit strahlendem Sonnenschein – perfektes Timing, denn heute steht eine der bekanntesten Wanderungen der Lofoten auf dem Plan: Reinebringen.
Doch zuerst ein kleiner Umweg – ein lohnenswerter: In Hamnøy holen wir uns bei einem einheimischen Bäcker die angeblich besten Zimtschnecken der Region. Und ja – sie halten, was sie versprechen! Frisch gestärkt fahren wir weiter nach Reine.
Dort wartet allerdings die erste kleine Enttäuschung: Der Parkplatz kostet umgerechnet satte 25 € für 5 Stunden – und der eigentliche Aufstieg zur Wanderung liegt auch nochmal rund 1,5 km entfernt.
Dann beginnt der Aufstieg: 1978 steile Steinstufen führen zum Gipfel. Je später man startet, desto voller wird es – die Reinebringen-Wanderung ist extrem beliebt bei Touristen. Oben angekommen sammeln sich alle auf dem ersten Aussichtspunkt. Tipp: Wer noch ein kleines Stück weiterläuft, über den Bergkamm und den nächsten Hügel, wird belohnt: Dort oben sind kaum Menschen – und die Aussicht ist spektakulär und still zugleich.
Beim Abstieg müssen wir oft warten – es wird deutlich voller. Gerade in der Hauptsaison (Juli–August) könnte es hier sehr überlaufen sein. Wer die Natur etwas entlasten und trotzdem eine atemberaubende Aussicht genießen möchte, sollte über Alternativen wie die Wanderung bei Henningsvær nachdenken – dort waren wir tags zuvor ganz allein auf dem Gipfel mit einem genauso schönen Blick.
Nach dem Abstieg fahren wir zurück nach Skagsanden auf einen größeren Campingplatz direkt am Meer. Das Wetter bleibt stabil – und endlich ist es so weit:
Die Mitternachtssonne zeigt sich in voller Pracht.
Kurz vor Mitternacht spazieren wir noch einmal barfuß über den Strand. Die Sonne steht erstaunlich hoch am Himmel, obwohl es kurz vor 00:00 Uhr ist – es fühlt sich eher an wie 15 Uhr nachmittags.
Nicht nur wir sind noch wach – der ganze Campingplatz lebt. Überall Menschen, Kinder, Gespräche, Lachen – ein Moment voller Leben, Licht und Leichtigkeit. Für uns einer der magischsten Momente dieser Reise.



Bodø
Nebel, Regen und ein kleiner Reise-Reinfall
So wunderschön der gestrige Tag war – heute zeigt sich die andere Seite des Reisens: Nebel, Regen und graue Stimmung. Die ständigen Wetterwechsel auf den Lofoten zerren langsam an uns – diese Höhen und Tiefen sind nicht nur landschaftlich, sondern auch emotional spürbar.
Für heute ist die Fähre vom Hafen in Moskenes nach Bodø geplant. Die Überfahrt haben wir ein paar Tage vorher bereits online gebucht und reserviert. Da die Abfahrt jedoch erst am Abend ist, haben wir noch den ganzen Tag auf den Lofoten zur Verfügung – nur leider keine Idee, wie wir ihn im Dauerregen füllen sollen.
Wir bleiben so lange wie möglich auf dem Campingplatz, machen den Van frisch und fahren dann irgendwann Richtung Moskenes. Dort angekommen, sind wir überrascht, wie viele Fahrzeuge bereits in den Reihen stehen. Also reihen wir uns vorsichtshalber schon einmal ein.
Was wir dabei übersehen haben: Die Zufahrt für reservierte Tickets ist weiter hinten – wir standen im falschen Bereich. Und es kommt, wie es kommen musste: Die Fähre war voll. Unsere gebuchte Überfahrt verpassen wir.
Das bedeutete: Stundenlanges Warten am Hafen, denn die nächste (und letzte) Fähre fährt erst kurz vor 1 Uhr nachts. Wir verbringen den Abend im Camper, versuchen es uns trotz allem irgendwie gemütlich zu machen und sind ehrlich gesagt einfach nur durch.
Zum Glück können wir unser gebuchtes Ticket noch für die nächste Fähre verwenden – normalerweise verfällt die Reservierung bei Nichtantritt. Kurz vor Mitternacht geht es also endlich los.
Ankunft in Bodø gegen 4 Uhr morgens. Müde und durchgefroren fahren wir noch ein paar Kilometer, bevor wir in der Nähe der Autobahn einfach irgendwo stoppen und im Van einschlafen.
Nicht jeder Reisetag ist ein Highlight – aber auch das gehört zum Abenteuer dazu.
Arctic Circle
Regen & Kilometer Richtung Süden
Nach der langen Nacht auf der Fähre und einem kurzen Schlaf an der Straße wachen wir… nun ja, wieder im Regen auf. Der Himmel beibt grau, die Scheiben beschlagen – und ehrlich gesagt, die Stimmung ist genauso trüb wie das Wetter.
Beim Frühstück überlegen wir, wie es weitergehen soll. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage: Regen und kaum Besserung in Sicht. Also beschließen wir, weiter in Richtung Süden zu fahren, in der Hoffnung, irgendwann der grauen Wand zu entkommen.
Die Landschaft verändert sich langsam – wir verlassen das raue Nordnorwegen, überqueren den Arctic Circle, den viele eher auf dem Weg nach Norden überqueren – für uns bedeutet er heute das symbolische Ende des eisigen Nordens dieser Reise.
Unser Ziel: ein abgelegener Platz irgendwo im Nirgendwo, kurz vor Trondheim. Tief in den Wäldern finden wir schließlich einen einsamen Stellplatz – komplett umgeben von Natur, moosbedeckten Bäumen und rauen Flüssen. Der Regen hört einfach nicht auf. Auch nicht in der Nacht.
Manche Tage auf Reisen sind wie ein graues Standbild – keine Highlights, keine Sonne, keine Energie. Aber vielleicht braucht es genau diese ruhigen, nasskalten Etappen, um die besonderen Momente später umso mehr zu schätzen.



Trondheim
Zwischen Stadt, Regen und einem schweren Entschluss
Neuer Tag – neue Motivation. Und wieder Regen. Trotzdem beschließen wir, uns davon nicht unterkriegen zu lassen. Trondheim steht auf dem Plan, also machen wir uns früh auf den Weg in die Stadt.
Kaum angekommen, klart der Himmel auf – endlich kein Regen! Wir nutzen die Gelegenheit und erkunden Trondheim mit seinen bunten Häusern, charmanten Gassen und der typischen Leichtigkeit einer skandinavischen Küstenstadt. Doch das Glück hält nicht lange: dunkle Wolken ziehen auf, und kurze Zeit später werden wir vom nächsten Regen überrascht. Also geht es zurück zum Camper.
Im strömenden Regen verlassen wir Trondheim und fahren weiter in Richtung Atlantic Road, wo wir eigentlich übernachten wollen. Und plötzlich kommt endlich mal wieder die Sonne heraus.
Aber unsere Stimmung ist längst gekippt. Trotz aller wunderschönen Eindrücke, die wir auf dieser Reise gesammelt hatten, war der Zauber verflogen. Die ständigen Wetterwechsel, die Erschöpfung, das Gefühl, irgendwie nicht mehr richtig anzukommen – all das hatte sich angestaut.
Also treffen wir eine Entscheidung. Eine wichtige und richtige:
Wir werden die Heimreise antreten und unseren Urlaub um eine Woche verkürzen.
Wir fahren an diesem Abend noch so weit wie möglich – und plötzlich, auf dem Weg von Veblungsnes bis Verma, werden wir noch einmal von Norwegens Schönheit überwältigt. Grüne Täler, tosende Wasserfälle, Berggipfel umhüllt in Nebelschichten. Für einen Moment denken wir: Vielleicht doch bleiben?
Aber unser Entschluss steht. Wir übernachten ein letztes Mal in den norwegischen Bergen – wehmütig, dankbar und bereit für den Rückweg.



Hirtshals
Abschied von Norwegen & ein Sonnenuntergang in Dänemark
Ein letzter Morgen in Norwegen. Die Berge liegen still im Morgengrauen, und wir wissen: Jetzt geht es wirklich nach Hause. Da wir gestern noch erfolgreich unser vorab gebuchtes Fährticket umbuchen konnten, heißt es heute: Kilometer machen.
Je weiter wir gen Süden fahren, desto freundlicher wird der Himmel. Und kurz vor Oslo – nach all den Regentagen – kommt sie endlich zurück: die Sonne. Am Straßenrand blühen überall lila und pinke Lupinen, und die Landschaft verabschiedet sich noch einmal von ihrer schönsten Seite.
Unser Ziel ist der Fährhafen in Larvik, von wo aus wir mit der Fähre zurück nach Hirtshals in Dänemark übersetzen wollen. Diesmal läuft alles reibungslos – keine Wartezeiten, kein Chaos, einfach entspannt aufs Schiff.
Als wir in Hirtshals ankommen, erwartet uns zum Abschluss ein wunderschöner Sonnenuntergang über der Küste. Es ist, als würde sich der Kreis schließen – mit einem stillen Moment der Dankbarkeit.
Jetzt geht es nach Hause. Im Gepäck: unzählige Eindrücke, Höhen und Tiefen, Regen und Sonne – und vor allem Erinnerungen, die für immer bleiben.



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YR
Sehr präzise Wetterapp vom norwegischen Wetterdienst
Fazit
Highlights
Lofoten – dramatische Berge, weiße Strände, Fischerdörfer und magische Wanderungen wie Reinebringen, Fløya oder Kvalvika Beach.
Mitternachtssonne – ein Moment, der uns besonders berührt hat. Tageslicht um Mitternacht fühlt sich an wie ein Geschenk.
Sauna-Erlebnisse – ob in Kabelvåg am Fjord oder am Campingplatz mit Strandblick: die perfekte Auszeit bei nordischem Wetter.
Skandinavische Naturvielfalt – von den flachen Wäldern Südschwedens bis zu den schroffen Küsten und Hochplateaus Norwegens.
Herausforderungen
Wetterumschwünge – der ständige Wechsel aus Sonne und Regen hat an unserer Stimmung gezehrt.
Überfüllte Hotspots – beliebte Orte wie Reinebringen oder Fähren erfordern gute Planung und teils starke Nerven.
Reisemüdigkeit – irgendwann kam der Punkt, an dem wir merkten: Wir sind voll. Voll mit Eindrücken, voll mit Strecke, voll mit Erleben.
Was wir gelernt haben
Weniger ist manchmal mehr. Weniger Orte, dafür mehr Zeit – für Ruhe, Genuss und echte Verbindung.
Flexibilität ist alles. Pläne ändern, Strecken anpassen, Pausen einlegen – wer mit dem Wetter und dem Gefühl reist, fährt am besten.
Skandinavien berührt. Auch (oder gerade) dann, wenn es rau, kalt oder herausfordernd ist.






