Abenteuer, Fjorde und türkisfarbene Seen

Reisezeitraum:
Dauer:
Reiseart:
Transport:
Strecke:
Wetter:
Bekannt für:
Wertung:
12.01.2024 – 01.02.2024
21 Tage
Rundreise
Flug, Campervan
ca. 5.350km (Nord+Süd)
Mildes Klima
Gletscher, Fjorde
★★★★★

Infos


Neuseeland SÜDinsel

Größte Stadt:
Einwohner:
Sprache:
Währung:
Klima:
Bekannt Für:

Christchurch
1,2 Mio
Englisch & Te Reo Māori
Neuseeland-Dollar
gemäßigt, Kühler als die Nordinsel
Beeindruckende Natur

Hoch ist der Mount Cook
Millionen Schafe
Nationalparks

Bildergalerie


Orte&Kategorien


⌂ Takaka – quirliger Künstlerort, bunt, alternativ
⌂ Christchurch – größte Stadt der Südinsel, moderne Streetart trifft auf englischen Gartencharme
⌂ Wanaka – entspannter Seeort, Outdoor-Paradies & Heimat des berühmten „Wanaka Tree“
⌂ Oamaru – historische Altstadt mit viktorianischem Charme, Steampunk-Flair
⌂ Queenstown – Abenteuer-Hauptstadt Neuseelands
⌂ Dunedin – studentische Stadt mit schottischem Flair, historischer Architektur
⌂ Owaka – kleiner, gemütlicher Ort mitten in den Catlins

𓇼 Wharariki Beach – wilder, abgelegener Strand mit Felsen im Meer
𓇼 Farewell Spit – nördlichster Punkt der Südinsel, 35km lange Sandbank
𓇼 Akaroa – französisch angehauchtes Hafenstädtchen
𓇼 Moeraki – runde „Moeraki Boulders“ am Strand, ein geologisches Kuriosum
𓇼 Nugget Point – Leuchtturm mit dramatischer Felsenküste
𓇼 Curio Bay – Küstenbucht mit versteinertem Wald
𓇼 Bluff – südlichster Ort Neuseelands, bekannt für Austern und das „Ende der Welt“-Gefühl

Abel Tasman National Park – goldene Strände, türkisblaues Wasser
Pancake Rocks – spektakuläre Felsformationen und Blowholes
Mount Cook (Aoraki) – höchster Berg Neuseelands, Gletscher & Wanderungen
Clay Cliffs (Omarama) – beeindruckende, bizarr geformte Felsformationen
Benmore Peninsula – wunderschöne Halbinsel mit türkisblauem See und Aussichtspunkten
Wanaka – entspannter Ort am See, „Wanaka Tree“ und Outdoor-Abenteuer
Milford Sound – majestätischer Fjord, Wasserfälle & Bootstouren

𓆉 Oamaru – Blaue-Pinguin-Kolonie
𓆉 Sandfly Bay – einer der besten Orte, um Gelbaugenpinguine und Seelöwen zu beobachten
𓆉 Nugget Point – Robbenkolonien, viele Seevögel und mit Glück auch Delfine vor der Küste
𓆉 Cannibal Bay – hier liegen oft Seelöwen am Strand
𓆉 Curio Bay – Heimat der seltenen Gelbaugenpinguine

Reisetagebuch


Tag 1

Abel Tasman Nationalpark

Ankunft auf der Südinsel

Nach vier Stunden Fähre von Wellington nach Picton fahren wir endlich gegen 1 Uhr nachts auf die Südinsel. Es ist stockdunkel, wir sind todmüde und suchen nur noch irgendeinen kostenlosen Stellplatz an der Straße. Schön ist der wirklich nicht – aber hey, praktisch und genau das, was wir jetzt brauchen.
Am Morgen gibt’s Frühstück und dann geht’s los: Abenteuer Südinsel – Tag 1!
Unser erstes Ziel ist Tata Beach, einer der schönsten Strände im Abel Tasman Gebiet. Weißer Sand, türkisfarbenes Wasser, drumherum grüne Hügel. Wir verbringen ein paar entspannte Stunden hier.
Am Nachmittag landen wir in Takaka, einem kleinen Ort mit Hippie-Vibe. Hier gibt’s bunte Läden, alternative Cafés und Straßenkunst an jeder Ecke. Wir schlendern ein bisschen herum, und wie es in Neuseeland so oft ist: Zack, treffen wir schon wieder einen Deutschen. Er ist vor ein paar Jahren ausgewandert und hat hier seinen eigenen Laden aufgemacht. Wir quatschen kurz, holen uns ein paar Tipps und ziehen dann weiter in die Roots Bar.
Es ist gemütlich – die Einheimischen trinken Bier und spielen Karten. Es fühlt sich an, als würde jeder jeden kennen. Wir mischen uns dazu, lassen den Abend entspannt ausklingen und übernachten am Ende ganz pragmatisch auf einem Parkplatz mitten im Ort. Nicht glamourös, aber mit kurzem Heimweg.

Tag 2

Golden Bay Ward

Goldene Strände und ein unvergesslicher Sonnenuntergang

Die Nacht war … naja, sagen wir mal ausbaufähig. Neben uns haben noch ein paar Camper geparkt, die mitten in der Nacht lautstark ankamen, Musik aufdrehten und ziemlich betrunken waren. Schlaf? Fehlanzeige. Aber was soll’s – wir packen zusammen und ziehen einfach weiter.
Heute geht’s auf eine kleine Wanderung zum Totaranui Beach. Der Strand ist Teil des Abel Tasman Nationalparks und berühmt für seinen endlosen goldgelben Sand. Schon der Weg dorthin ist schön – immer wieder Blicke aufs Meer, zwischendurch dichter Wald – und am Strand angekommen wirkt alles wie aus einem Reisekatalog. Türkises Wasser, weicher Sand, Natur pur.
Danach fahren wir weiter bis nach Farewell Spit, die riesige Sandbank ganz im Norden der Südinsel. Ganze 34 Kilometer ragt sie ins Meer hinaus – ein echtes Paradies. Ich unterschätze die Strecke ein wenig und wir schaffen es nur einen kleinen Teil raus auf die Sandbank. Trotzdem beeindruckend, wie endlos diese Sanddünen wirken.
Am Abend fahren wir auf einen Campingplatz in der Nähe des Wharariki Beach. Nach einer kurzen Wanderung durch die Dünen sind wir da. Der Wind pfeift ordentlich, aber je tiefer die Sonne sinkt, desto mehr färben sich die zerklüfteten Felsen in ein warmes Gold. Es ist frisch, die Strandsachen sind eigentlich viel zu dünn, aber wir bleiben trotzdem. Denn dieser Ort ist einfach magisch: fast menschenleer, nur das Rauschen des Meeres, die Farben des Himmels – und wir zwei. Ich war noch nie an einem so schönen Ort, und dieser Sonnenuntergang wird für immer in meinem Kopf bleiben. Unbezahlbar.

Tag 3

Te Waipounamu⁩

Westküste und Sandflies

Der Tag startet wie immer mit unserem Porridge-Frühstück, diesmal draußen in absoluter Ruhe. Auf dem Campingplatz laufen Tiere frei herum, und sogar ein Pfau stolziert an uns vorbei, als wollte er uns offiziell begrüßen. Besser kann ein Morgen kaum anfangen.
Dann geht’s weiter gen Süden. Das Wetter hat heute allerdings wenig Lust auf Sommerstimmung: links hängen schwere Wolken in den Bergen, rechts peitscht die Tasmanische See wild gegen die Küste. Irgendwie hat das Ganze etwas Dramatisches – schön, aber auch ein bisschen gruselig.
Und dann… willkommen im Reich der Sandflies. Diese winzigen Biester sehen aus wie kleine Mücken, sind aber noch nerviger. Ihr Biss juckt wie verrückt, und wer nicht vorbereitet ist, wird in Sekunden zur lebenden Snack-Bar. Leider hilft oft nicht mal Insektenspray wirklich – lange Kleidung ist hier die einzige Rettung.
Die Westküste der Südinsel ist grundsätzlich traumhaft: Natur pur, kaum Städte, dafür unberührte Nationalparks, wilde Strände und Stille. Die meisten Touristen zieht es an die Ostküste, deshalb ist es hier angenehm ruhig.
Unser Stellplatz für die Nacht liegt direkt am Meer – eigentlich perfekt. Wir gehen noch kurz runter zum Strand, aber das Sandfly-Massaker zwingt uns sofort wieder in den Camper. Draußen ist es einfach nicht auszuhalten, so sehr stechen und beißen die kleinen Plagegeister. Damit ist der Abend schnell vorbei. Unser Fazit: Die Westcoast? Atemberaubend schön – aber nur, wenn man den Sandflies entkommt.

Tag 4

Haast

Pancake Rocks, Paparoa & ein türkisblauer Fluss

 Heute geht’s wieder die wilde Westküste entlang – und unser erstes Highlight ist gleich ein ziemlich kurioses Naturwunder: die Pancake Rocks in Punakaiki. Schon der Name ist genial – und wenn man davorsteht, versteht man sofort, warum. Die Felsen sehen wirklich so aus, als hätte jemand meterhohe Türme aus Pfannkuchen gestapelt. Geformt wurden sie über Millionen von Jahren: Kalkstein und Schlamm lagerten sich schichtweise ab, wurden hart und vom Meer und Wind wieder freigewaschen – bis dieses „Steinfrühstück“ entstand. Über einen Rundweg mit Stegen und Aussichtspunkten kann man alles gemütlich ablaufen. Besonders spektakulär ist es, wenn die Wellen durch die Blowholes schießen und wie kleine Fontänen hochspritzen.
Von dort geht es weiter in den Paparoa Nationalpark. Dichte Regenwälder, wilde Flüsse, dramatische Klippen – hier fühlt man sich sofort wie in einem Jurassic-Park-Filmset. Die Westküste zeigt sich von ihrer ursprünglichen Seite.
Nachmittags legen wir noch einen Stopp am Hokitika River ein. Und wow – dieses Wasser! Es schimmert in einem intensiven Türkis, fast so, als hätte jemand Filter drübergelegt. 
Am Abend fahren wir weiter Richtung Haast, wo wir schließlich übernachten. Die Straßen sind lang, kurvig und oft menschenleer – genau das, was man auf einem Roadtrip durch Neuseeland sucht. Ein Tag voller Natur, Felsen und Farben geht zu Ende.

Tag 5

Wanaka

Kalte Füße, klare Seen & ein skurriles Erlebnis in Wanaka

Heute geht’s in den Mount Aspiring National Park, ein Paradies für Wanderer mit schneebedeckten Gipfeln, türkisblauen Flüssen und satten Wäldern. Eigentlich wollen wir eine längere Wanderung starten, doch die Brücke über den Fluss ist gesperrt. Also heißt es: Schuhe aus und durch das eiskalte Bergwasser waten. Das Wasser ist so klar, dass man jeden Stein am Grund sieht, und so türkis, dass man fast glaubt, es sei künstlich eingefärbt. Kalte Füße, aber ein echtes Abenteuer!
Auf dem Weg nach Wanaka fühlen wir uns wie in einer Filmkulisse: Berge, die sich in den Himmel schieben, und immer wieder tiefblaue Seen, die wie Spiegel in der Landschaft liegen. Wir könnten alle fünf Minuten anhalten, um Fotos zu machen – diese Szenerie wirkt fast irreal.
In Wanaka selbst legen wir einen Zwischenstopp bei der Puzzle World ein – ein Mix aus Illusionsräumen, verrückten Fotoszenen und einem großen Labyrinth. Ganz witzig für zwischendurch, aber kein absolutes Muss. Danach steht etwas auf dem Programm, das eher mein Freund spannend findet: Real Guns New Zealand. Dort kann man mit Schusswaffen schießen – von Jagdgewehren bis hin zu Pistolen, natürlich unter Aufsicht. Für mich ist das nichts, aber da er einen Jagdschein besitzt, wollte er sich das einmal gönnen.
Und dann wird’s skurril: Neben uns steht ein frisch verheiratetes Paar – sie im kurzen weißen Brautkleid, er im Anzug – und ballert fröhlich auf die Zielscheiben. Ein Bild für die Götter! Ich liebe solche Momente, wenn Leute einfach komplett aus der Reihe tanzen.
Den Abend verbringen wir entspannt auf einem Campingplatz in Wanaka, denn morgen wartet wieder eine große Wanderung auf uns.

Tag 6

Wanaka

Sonnenaufgang über den Wolken: Roys Peak Track

 Um 4 Uhr morgens klingelt der Wecker – viel zu früh, aber heute wollen wir hoch hinaus: Es geht zum Roys Peak Track, eine der berühmtesten Wanderungen der Südinsel. Der Aufstieg startet noch im Dunkeln unten im Tal, Stirnlampe an und los geht’s. Wir sind nicht die Einzigen, denn viele wollen den Sonnenaufgang oben erleben.
Nach den ersten Höhenmetern wird der Himmel langsam heller – und dann passiert es: Die Sonne schiebt sich über die Berge und taucht alles in ein warmes Orange und Rot. Wahnsinn! Links und rechts von uns grasen Schafe ganz unbeeindruckt vom Naturspektakel.
Je höher wir steigen, desto mehr Wanderer kommen uns entgegen – die waren offenbar noch früher unterwegs, um den Sonnenaufgang direkt auf dem Gipfel zu erleben. 
Oben angekommen fehlen mir die Worte. Der Ausblick ist einfach surreal: Vor uns liegen der Lake Wanaka, die umliegenden Berge und die weite Landschaft – alles so, wie man es von diesen berühmten Fotos kennt, nur eben in echt. Wir packen unsere Sandwiches aus und genießen den Moment: das Gefühl, es geschafft zu haben, die Stille, die Weite.
Der Abstieg dagegen zieht sich. Es geht ordentlich in die Knie, und gefühlt dauert es doppelt so lange wie der Aufstieg. Endlich unten angekommen gibt’s erstmal eine heiße Dusche auf dem Campingplatz.
Unser Stellplatz für die Nacht liegt direkt an einem abgelegenen See. Kaum Menschen, nur Natur. Wir sitzen am Ufer, schauen der Sonne beim Untergehen zu und fühlen uns extrem dankbar für diesen Tag.

Tag 7

Queenstown

Queenstown-Vibes & ein Abend am See

Heute steht Queenstown auf dem Plan – die selbsternannte Abenteuerhauptstadt Neuseelands. Hier dreht sich alles um Adrenalin: Bungy-Jumping, Jetbootfahren, Paragliding – die Liste ist endlos. Wir lassen es allerdings entspannter angehen und erkunden erstmal die Stadt.
Mittags landen wir in einer Ice-Bar. Alles hier besteht aus Eis – die Wände, die Theke, sogar die Skulpturen. Bei -5 Grad schlürfen wir unsere Drinks aus Gläsern, die ebenfalls aus Eis sind. Ganz lustig, aber ehrlich gesagt zieht es mich bei 24 Grad draußen dann doch mehr wieder in die Sonne.
Zurück im Warmen schlendern wir durch den Botanischen Garten. Von hier hat man einen tollen Blick auf die Berge und den Lake Wakatipu, während die Stadt im Hintergrund funkelt. Queenstown hat definitiv Charme – quirlig, lebendig, aber eingebettet in diese unfassbare Naturkulisse.
Am Nachmittag fahren wir weiter raus aus dem Trubel. An einem kleinen See schlagen wir unser Lager auf. Die Luft ist ruhig, wir beobachten Vögel, die über das Wasser gleiten. Als die Sonne untergeht und den Himmel rosa färbt, wird es wieder einer dieser Momente, die man nie vergisst: still, friedlich und einfach perfekt.

Tag 8

Te Anau

Regen, Regenbogen & Vorfreude auf die Fjorde

Heute geht’s weiter Richtung Südwesten – ins Fjordland, genauer gesagt nach Te Anau, dem Tor zum berühmten Milford Sound. Schon auf der Fahrt merken wir, wie sich die Stimmung ändert: der Himmel wird grau, Regen setzt ein und die Berge um uns herum verschwinden fast in den tiefhängenden Wolken. Alles wirkt ein bisschen mystisch, fast so, als würde sich die Natur auf das große Highlight vorbereiten.
Da wir wussten, dass das Wetter hier oft umschlägt, haben wir uns schon im Voraus einen Campingplatz reserviert. Perfekte Entscheidung: es gibt eine kleine Sauna und einen Hot Tub! Genau das Richtige für einen regnerischen Tag – wir lassen uns treiben, entspannen die müden Muskeln und genießen die Wärme, während draußen der Regen aufs Dach trommelt.
Am Nachmittag dann eine Überraschung: Der Regen lässt kurz nach, und ein bunter Regenbogen spannt sich über die Landschaft. Ein kleiner Vorgeschmack darauf, dass die Südinsel selbst im grauen Wetter voller Magie steckt.
Der Tag endet entspannt – wir sammeln Energie und freuen uns riesig auf morgen, wenn es endlich in die Fjorde geht.

Tag 9

Milford Sound

Regen, Wasserfälle & ein echtes Naturschauspiel

Heute ist es soweit: Milford Sound steht auf dem Plan – das berühmteste Fjordland Neuseelands und einer der absoluten Hotspots auf der Südinsel. Streng genommen ist es übrigens gar kein „Sound“, sondern ein Fjord, geformt von Gletschern, die sich hier ihren Weg ins Meer gebahnt haben.
Schon die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis: Es regnet in Strömen, die Straßen sind teilweise überflutet, und überall rauschen Wasserfälle von den steilen Felswänden hinunter. Genau dieses Wetter macht Milford Sound so besonders – bei Sonne ist es zwar auch schön, aber erst im Regen zeigt sich die ganze Dramatik dieser Landschaft.
Am Hafen heißt es erstmal: Van parken – für einen stolzen Preis. Aber gut, das Abenteuer wartet! Wir steigen aufs Boot, zusammen mit vielen anderen Reisenden, denn die Tour ist kein Geheimtipp, sondern einer der klassischen Höhepunkte Neuseelands. Kaum abgelegt, gleiten wir durch die fjordartige Landschaft, vorbei an unzähligen Wasserfällen. Der Guide erzählt Geschichten über die Region, ihre Entstehung und die Tierwelt.
Dann kommt das Highlight: Das Boot fährt direkt auf einen der riesigen Wasserfälle zu. Vorne stehen bedeutet: klitschnass werden. Das Wasser peitscht uns ins Gesicht, es ist laut, wild und gleichzeitig einfach nur großartig.
Nach der Tour heißt es für uns: zurück in den Van und weiter Richtung Monkey Island Beach, wo wir unser Nachtlager aufschlagen. Am Ende des Tages sitzen wir am Strand, noch etwas durchnässt, aber glücklich – und lassen dieses einmalige Erlebnis nachklingen.

Tag 10

Bluff

Am südlichsten Punkt: Bluff & ein ruhiger Abend

Heute fahren wir weiter Richtung Süden – bis ganz ans Ende der Südinsel: Bluff. Der kleine Ort ist bekannt als einer der südlichsten Punkte Neuseelands, von hier starten auch die Fähren zur Stewart Island. Am berühmten gelben Wegweiser am Stirling Point wird einem nochmal bewusst, wie weit man hier von allem entfernt ist – die nächste große Stadt liegt hunderte Kilometer weg. Viel los ist hier nicht, stattdessen: Ruhe, Natur, Meer. Wir spazieren ein Stück an der Küste entlang, genießen den Blick auf die raue See und die frische, salzige Luft.
Nach diesem Abstecher machen wir uns auf den Weg Richtung Ostküste. Am Abend landen wir in Owaka, einem kleinen Ort in den Catlins. Dort finden wir einen Stellplatz direkt bei einer Taverne – perfekt für einen gemütlichen Abend. Wir gönnen uns ein Bier, kramen die Karten raus und lassen den Tag ganz entspannt ausklingen.
Nicht spektakulär, aber genau das Richtige nach den vielen Highlights der letzten Tage.

Tag 11

Sandfly Bay

Strände, Leuchttürme & Seelöwen

Heute heißt es: Strände, Strände, Strände. Schon am Morgen zieht es uns an die Cannibal Bay – keine Sorge, der Name klingt wilder, als er ist. Statt gefährlich ist die Bucht einfach einsam und windig. Normalerweise sieht man hier Seelöwen, die faul im Sand liegen – heute allerdings nicht. Stattdessen haben wir den Strand ganz für uns und ein paar kreischende Möwen.
Weiter geht’s zum Nugget Point Lighthouse, einem der bekanntesten Fotospots in den Catlins. Der Leuchtturm thront dramatisch auf einer Landzunge, umgeben von schroffen Klippen und den namensgebenden „Nuggets“ – Felsen, die wie verstreut im Meer liegen. Der Ausblick über den Ozean wirkt endlos.
Zum Abschluss landen wir an der Sandfly Bay. Auch hier ist es erstaunlich ruhig – kaum Menschen, viel Natur, nur Wind und Wellen. Diesmal haben wir Glück: Seelöwen tollen spielerisch im Wasser herum. Es macht richtig Spaß, ihnen zuzusehen. Der Strand selbst ist ein Traum – feiner Sand, türkisblaues Meer, fast wie aus einem Bilderbuch.
So schön es ist, Wildtiere wie Seelöwen zu sehen – haltet Abstand! Beobachten reicht völlig aus. Sie sind keine Fotorequisiten. Mit einem guten Objektiv könnt ihr tolle Aufnahmen machen, ohne die Tiere zu stören.

Am Abend steuern wir unseren Stellplatz direkt am Meer bei Moeraki an. Wir merken schnell: Die Südostküste ist angenehm ruhig und genau der richtige Ort zum Runterkommen.

Tag 12

Oamaru

Moeraki Boulders, Pinguine & Elephant Rocks

Unser Tag startet an den Moeraki Boulders am Hampden Beach. Diese runden, perfekt geformten Steinkugeln liegen wie aus einer anderen Welt am Strand und entstehen durch über Millionen Jahre verfestigten Schlamm. Das Wetter ist mäßig, also bleiben wir nicht lange und machen uns auf den Weg zum nächsten Highlight.
Unser nächster Stopp ist Oamaru, eine charmante Stadt, bekannt für ihre viktorianische Architektur und den historischen Hafen. Wir spazieren durch den Botanischen Garten und gehen an den Hafen. Hier lebt eine Kolonie von Blaufuß- bzw. Zwergpinguinen, die regelmäßig aus dem Meer zurückkommen, um ihre Nester zu erreichen. Die Kolonie ist geschützt, und man darf die Tiere nur aus der Entfernung beobachten – ein echtes Highlight!
Danach geht es wieder ins Landesinnere: Wir besuchen die Elephant Rocks, bizarre Kalksteinformationen, die wie riesige Elefanten im Gelände liegen – ideal für Fotos oder einfach zum Staunen.
Am Ende des Tages finden wir einen ruhigen Platz zum Rasten. Morgen heißt es dann wieder: Berge und Seen.

Tag 13

LAke Tekapo

Türkisblaue Seen, Haubentaucher & Mount Cook

Heute geht es in die Bergregion rund um den Lake Tekapo. Die Seen leuchten in einem intensiven Türkis, eingerahmt von imposanten Berglandschaften – einfach traumhaft. Ende Januar blühen hier noch ein paar Lupinen, richtig bunt wird es aber Anfang Dezember, wenn die Saison ihren Höhepunkt erreicht.
Unser nächster Stopp ist der Lake Alexandrina, wo wir eine Gruppe brütender Haubentaucher entdecken. Wir beobachten sie eine Weile und lassen die Ruhe des Ortes auf uns wirken.
Dann fahren wir hoch zum Mount John Observatory, von wo man einen fantastischen Überblick über die Tekapo-Region bekommt. Von hier oben wirken die Seen und Berge noch majestätischer – ein perfekter Aussichtspunkt für Fotos und um die Weite der Landschaft zu genießen.
Zu guter Letzt steuern wir den Lake Pukaki an. Hier gibt es einen super kostenfreien Stellplatz mit Blick auf den Mount Cook. Einige Camper sind schon da – wer früh genug ankommt, kann sich den besten Platz für den direkten Blick auf den Berg sichern. Aber, egal wo man steht: Die Aussicht ist spektakulär.
Die Region rund um Tekapo gehört übrigens zu den dunkelsten Gegenden der Welt – perfekt für Astrofotografie. Am Abend versuche ich mich daran, leider haben wir Vollmond und der Himmel ist ohnehin schon hell. Schade, das Timing war nicht optimal, aber der klare Blick auf den Mount Cook entschädigt trotzdem.

Tag 14

Lake Pukaki

Unterwegs zum Mount Cook & Lake Pukaki

Heute fahren wir näher an den Mount Cook heran, genauer gesagt zur Mount Cook Station. Der Weg dorthin ist schon ein Highlight – eher könnte man sagen, der Weg selbst ist das Ziel. Die Straße führt entlang des Lake Pukaki, vorbei an endlosen Lupinenfeldern, während der Mount Cook majestätisch im Hintergrund thront. Jedes Stück der Strecke bietet neue Fotomotive und atemberaubende Ausblicke.
Den restlichen Tag verbringen wir entspannt am Lake Pukaki. Wir genießen die Ruhe, den Blick auf die Berge und das türkisfarbene Wasser und lassen den Tag einfach auf uns wirken. Da es hier so schön ist, bleiben wir noch eine weitere Nacht und sammeln Energie für die nächsten Abenteuer in der Region.

Tag 15

Benmore Peninsula

Clay Cliffs & Benmore Peninsula

Der Morgen startet mit einem Ausflug zu den Clay Cliffs, beeindruckenden, schluchtartigen Sand- und Lehmsformationen, die durch Erosion über Jahrtausende entstanden sind. Heute ist das Wetter sehr bewölkt, und ich merke langsam die letzten Wochen in den Knochen. Wir sind schon lange unterwegs, weit weg von zu Hause, und ein bisschen vermisse ich meinen Alltag inzwischen.
Gegen Mittag fahren wir weiter und machen noch eine kleine Wanderung auf dem Benmore Peninsula Track. Der Weg bietet schöne Ausblicke auf die Seenlandschaft und die umliegenden Berge – perfekt für ein bisschen Bewegung und Naturgenuss ohne große Anstrengung.
Abends sind wir wieder zurück an unserem Stellplatz beim Lake Pukaki. Dort lernen wir unsere Campnachbarnkennen: Neuseeländer, die keinen festen Wohnsitz haben und nur durchs Land reisen – mit ihrem Camper als Zuhause. Wir tauschen uns ein wenig aus, hören ihre Geschichten vom Leben unterwegs und genießen die entspannte Stimmung, bevor wir schlafen gehen.
Morgen wartet dann die letzte große Wanderung zum Mount Cook – ein aufregender Abschluss unserer Reise.

Tag 16

Lake Tekapo

Hooker Valley Track & Entspannung bei Tekapo Springs

Der Tag startet früh mit der Wanderung auf dem Hooker Valley Track, einem der bekanntesten Trails rund um den Mount Cook. Der Weg führt über gut ausgebaute Stege und Hängebrücken durch Täler, vorbei an Gletschern und endlosen Bergpanoramen bis zum Hooker Lake, wo man einen großartigen Blick auf den Mount Cook und den Gletschersee hat. Normalerweise dauert die Wanderung hin und zurück etwa 3–4 Stunden.
Aktuell (2025) ist der Track teilweise geschlossen, weil Erosion und Sturmholz einige Abschnitte unsicher gemacht haben – eine Erinnerung daran, wie stark die Natur hier wirkt.
Das Wetter ändert sich im Sekundentakt: Mal scheint die Sonne, dann regnet es, dann ziehen Wolken über die Gipfel. Auf dem Rückweg kommen uns viele Wanderer entgegen, es wird voll auf den Brücken, und man muss ab und zu warten. Wir sind froh, dass wir sehr früh losgegangen sind und den Vormittag fast alleine unterwegs waren – so lässt sich die Landschaft am intensivsten genießen.
Nach der Wanderung fahren wir zurück nach Lake Tekapo, wo wir einen Campingplatz gebucht haben. Nur ein paar Meter entfernt liegen die Tekapo Springs, natürliche Thermalbäder mit Blick auf die Berge. Nach dem anstrengenden Wandertag ist das genau das Richtige: Wir genießen die warmen Becken, lassen die Muskeln entspannen und den Tag in Ruhe ausklingen.

Tag 17

Akaroa

Von stillen Halbinseln nach Akaroa & ein kleiner Schreckmoment

Heute verlassen wir das Mount-Cook-Gebiet und fahren nach Devauchelle, einem kleinen, verträumten Ort auf der Banks Peninsula. Von hier aus starten wir eine kleine Wanderung auf eine Halbinsel – und wir sind tatsächlich ganz allein unterwegs. Nur wir, die Natur und das Meer, das in der Ferne glitzert.
Danach geht es weiter nach Akaroa, ein charmantes Städtchen mit französischem Flair: kleine Straßen, Cafés, bunte Häuschen und der Hafen, in dem die Boote leise schaukeln. Wir schlendern entspannt durch die Gassen, bis der Tag eine unerwartete Wendung nimmt: Ich stoße mir heftig den Zeh am Pflasterboden – so sehr, dass er direkt zu bluten beginnt.
Da ich absolut kein Blut sehen kann und in solchen Momenten schnell umkippe, reagieren wir sofort. Ich lege mich auf eine Bank, Beine hoch, tief durchatmen. Mein Freund organisiert rasch ein Pflaster – und nach kurzer Aufregung ist der Schock zum Glück schon fast wieder vergessen. 
Wir laufen zurück zum Van, ich beruhige mich langsam, und der Abend klingt wieder entspannt aus. Morgen geht es für uns zurück in die Stadt – die letzten Tage in Neuseeland brechen an.

Tag 18

Christchurch

Christchurch & die letzte Nacht im Camper

Unser vorletzter Tag bricht an – es geht nach Christchurch, die größte Stadt der Südinsel. Sie wird oft als „Garden City“bezeichnet, und tatsächlich merkt man schnell, warum: viele Parks, Gärten und eine entspannte Atmosphäre. Die Stadt hat in den letzten Jahren einen besonderen Wandel durchgemacht – nach den schweren Erdbeben von 2010/2011 prägt sie heute eine Mischung aus historischen Gebäuden, moderner Architektur und kreativen Projekten.
Wir bummeln ein wenig durch die Innenstadt und besuchen den Botanischen Garten, der wirklich sehenswert ist. Zwischen alten Bäumen, bunt blühenden Blumenbeeten und kleinen Wasserläufen kann man wunderbar entspannen.
Am Nachmittag gönnen wir uns noch ein kleines Winetasting, bevor es ein letztes Mal mit dem Camper zu einem Stellplatz in Airport-Nähe geht. Schon ein seltsames Gefühl, zu wissen, dass dies unsere letzte Nacht im Camper ist. Morgen früh geben wir ihn am Flughafen zurück – und damit endet unser großes Abenteuer auf der Südinsel langsam.

Tag 19

Auckland

Abschied von Neuseeland

Heute ist der Tag gekommen: Früh am Morgen geben wir unseren Camper ab – und überraschenderweise läuft diesmal alles reibungslos. Danach geht es zum Flughafen Christchurch, von wo aus wir nach Auckland zurückfliegen. Willkommen zurück auf der Nordinsel!
Wir haben noch eine letzte Nacht in der Stadt, bevor es endgültig nach Hause geht. Wir schlendern durch die Straßen, gehen lecker essen und genießen die letzten Stunden. Als die Sonne langsam zwischen den Hochhäusern untergeht, lassen wir die letzten Wochen Revue passieren.
Diese Reise hat mein Mindset definitiv verändert – ich habe das Gefühl, wieder mehr zu mir selbst gefunden zu haben und gesehen, wie viel Schönheit und Vielfalt die Welt da draußen bereithält. Ich bin unendlich dankbar für all diese Erlebnisse.
Jetzt heißt es: zurück nach Deutschland – 24 Stunden Flug warten auf uns. Darauf freue ich mich ehrlich gesagt weniger, aber mit so vielen Erinnerungen im Gepäck wird die Zeit hoffentlich schneller vergehen. Danke Neuseeland!

Beiträge


Kosten


Für unsere Reise nach Neuseeland haben wir pro Person rund 2.000 € für die Flüge gezahlt. Gebucht haben wir alle vier Teilstrecken direkt über Lufthansa, sodass Hin- und Rückflug mit den entsprechenden Umstiegen (unter anderem in Hongkong und Shanghai) in einem Ticket enthalten waren. Leider habe ich die genauen Preise der einzelnen Strecken nicht mehr vorliegen.

Unser Campervan war natürlich der größte Kostenpunkt der Reise. Für 4 Wochen haben wir für den Van 3.635 €gezahlt, dazu kam noch eine Verlängerungswoche für 958 €. Außerdem mussten wir eine Kaution von 2.880 €hinterlegen, die wir am Ende natürlich wieder zurückbekommen haben.
Wichtig zu wissen: Die Preise für Campervans variieren stark – wir waren mitten in den neuseeländischen Sommerferien unterwegs, also zur teuersten Zeit des Jahres. Dazu kam, dass wir „nur“ einen einfachen Hitop Campervan hatten. Wer in dieser Saison ein richtiges Wohnmobil mieten möchte, zahlt meist das doppelte.
Auch wenn es auf den ersten Blick eine stolze Summe ist – der Campervan war Unterkunft, Fortbewegungsmittel und ein kleines Stück Freiheit in einem. Für uns hat es sich definitiv gelohnt, weil man einfach unglaublich flexibel reisen kann und immer wieder an den schönsten Orten aufwacht.

Natürlich hinterlässt auch der Campervan seine Spuren im Budget – allen voran an der Zapfsäule. Für die gesamte Strecke auf beiden Inseln haben wir insgesamt 913,88€ fürs Tanken ausgegeben.

Parkkosten fielen dagegen kaum ins Gewicht: Nur vereinzelt in den Städten mussten wir zahlen, insgesamt waren es 46,36 €. Der größte Posten davon ging übrigens für das Parken am Milford Sound drauf – ein Highlight auf der Südinsel.

Übernachten im Camper ist flexibel und abenteuerlich – aber nicht immer kostenlos. Mal haben wir uns auf kostenfreien Stellplätzen eingerichtet, in anderen Regionen blieb uns keine Wahl, da es nur kostenpflichtige Campingplätze gab.
Insgesamt haben wir für Campingplätze rund 323 € ausgegeben. Besonders auf der Südinsel haben wir öfter kostenpflichtige Plätze angesteuert – dort ist die Auswahl an „Freedom Camping“-Spots etwas eingeschränkter. Gleichzeitig haben wir es aber auch genossen, uns zwischendurch mal einen gut ausgestatteten Platz mit warmen Duschen und Küche zu gönnen. 

Da wir fast ausschließlich mit dem Campervan unterwegs waren, hielten sich unsere Hotelkosten sehr gering. Wir haben lediglich zwei Übernachtungen gebucht – einmal direkt nach unserer Ankunft in Auckland und ein weiteres Mal vor unserer Abreise. Insgesamt haben wir dafür etwa 243 € ausgegeben.

Einmal mussten wir auch die Fähre von der Nordinsel auf die Südinsel buchen. Die Überfahrt mit unserem Campervan kostete uns ca. 261 €. Die Fahrt dauerte rund vier Stunden.

Da wir die meiste Zeit selbst gekocht haben, hielten sich Restaurantbesuche in Grenzen. Stattdessen haben wir häufig in Supermärkten eingekauft – besonders günstig sind in Neuseeland CountdownNew World oder Pak’nSave.
Insgesamt haben wir für Einkäufe rund 1.193 € ausgegeben. Für das Essen gehen kamen noch einmal etwa 403 € dazu. 

Für unsere zahlreichen Ausflüge, Touren und Eintritte haben wir insgesamt 884€ ausgegeben. Das teuerste Erlebnis war der Bootsausflug zum Milford Sound, der 170 € für 2 Personen kostete – aber absolut jeden Cent wert war, angesichts der atemberaubenden Landschaft und der unvergesslichen Erfahrung auf der Südinsel.
Die übrigen Aktivitäten und Eintritte, von Hobbiton über heiße Quellen bis hin zu den Nationalparks, waren moderat, aber haben unsere Reise enorm bereichert. Jede Erfahrung hat dazu beigetragen, dass die Nord- und Südinsel Neuseelands so lebendig und vielseitig in Erinnerung bleiben. Für Souvenirs für unsere Familie haben wir nochmal ca. 215€ ausgegeben.

Flüge:
Campervan:
Tanken:
Campingplätze:
Hotel:
Fähre:
Essen & Trinken:
Aktivitäten:

Gesamt:

4.000,00€ (2 Personen)
4.593,00€
960,24€
323,04€
243,00€
261,00€
1.597,10€
1.098,11€

13.075,49€ geschätzte Kosten

Campingplätze


Wharariki Beach Holiday Park


Haast River Holiday Park


Kingston Campsite


Tasman Holiday Park Te Anau


Orepuki Monkey Island


Katiki Beach North Reserve


Lake Pukaki Reserve


Fazit


Highlights

Die Südinsel hat uns mit ihrer landschaftlichen Vielfalt einfach überwältigt – von türkisblauen Seen wie dem Lake Tekapo oder Lake Pukaki über die endlosen Strände der Catlins bis hin zu den mächtigen Fjorden im Milford Sound. Besonders in Erinnerung bleiben mir die Wanderungen – allen voran der Roys Peak Track und der Hooker Valley Track, die uns mit Ausblicken belohnt haben, die fast surreal wirkten. Auch die ruhigen Abende am Camper, wenn wir am Meer saßen, die Sonne untergehen sahen und einfach nur die Natur um uns herum spürten, waren für mich unvergesslich.

Herausforderungen

Natürlich war nicht immer alles perfekt. Das wechselhafte Wetter hat uns manchmal auf die Probe gestellt – Regen, Sturm und Kälte wechselten sich oft im Minutentakt ab. Auch die Sandflies an der Westküste haben uns so manche schöne Stunde draußen vermiest. Dazu kam die lange Zeit im Camper: So frei das Leben „on the road“ auch ist, nach vielen Wochen merkt man doch, wie anstrengend es werden kann, und manchmal sehnt man sich nach Routine und Alltag zurück.

Was wir gelernt haben

Diese Reise hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, im Moment zu leben und die Natur respektvoll zu genießen. Wir haben erlebt, wie fragil und gleichzeitig kraftvoll Landschaften sein können. Wir haben gelernt, dass nicht die überfüllten Hotspots, sondern oft die kleinen, abgelegenen Orte die schönsten Erinnerungen schaffen. Und wir haben gemerkt, dass Reisen nicht bedeutet, „alles abzuklappern“, sondern achtsam zu sein – mit uns selbst, mit anderen Menschen und mit der Umwelt.
Für mich persönlich war Neuseeland mehr als nur ein Reiseziel: Es war eine Lektion in Dankbarkeit, Gelassenheit und Demut vor der Natur.