Heiße Quellen und Wilde Küsten

Reisezeitraum:
Dauer:
Reiseart:
Transport:
Strecke:
Wetter:
Bekannt für:
Wertung:
25.12.2023 – 11.01.2024
18 Tage
Rundreise
Flug, Campervan
ca. 5.350km
Mildes Klima
Vulkane & Geothermie
★★★★★

Infos


Neuseeland Nordinsel

Hauptstadt:
Einwohner:
Sprache:
Währung:
Kultur:
Bekannt Für:

Wellington
3,8 Mio
Englisch & Te Reo Māori
Neuseeland-Dollar
Starke Māori Präsens
Vulkane & Heiße Quellen

Der Bevölkerung lebt auf der Nordinsel
erloschene Vulkane mitten in Auckland
Vom Nördlichsten zum Südlichsten Punkt

Bildergalerie


Besuchte Orte


⌂ Kawakawa – bekannt für Hundertwasser-Architektur
⌂ Whangarei – entspannte Stadt im Norden
⌂ Auckland – größte Stadt, urbanes Zentrum mit Hafen und Skyline
⌂ Napier – charmante Art-Déco-Stadt an der Ostküste
⌂ Martinborough – Weinstädtchen mit Boutique-Wineries
⌂ Wellington – Hauptstadt, Kultur- und Food-Hotspot

𓇼 Cape Reinga – legendärer Aussichtspunkt am nördlichsten Punkt
𓇼 Giant Sand Dunes – spektakuläre Dünenlandschaft
𓇼 90 Mile Beach – endlos langer Strand
𓇼 Muriwai Beach – schwarzer Sand, Gannet-Kolonie
𓇼 Cathedral Cove – ikonischer Felsbogen am Meer
𓇼 Hot Water Beach – heißes Thermalwasser direkt am Strand
𓇼 Kairakau Beach – verstecktes Juwel an der Ostküste
𓇼 Cape Palliser – Leuchtturm & raue Küstenlandschaft

Ngawha Springs – heiße Thermalquellen
Matamata – Heimat von Hobbiton
Putaruru – bekannt für Blue Springs (glasklares Wasser)
Rotorua – Geysire, Schlammtöpfe, Maori-Kultur
Lake Taupo – größter See Neuseelands, Wassersport & Natur
Tongariro National Park – Vulkanlandschaften, Tongariro Alpine Crossing

𓆉 Muriwai Beach – Gannet-Kolonie
𓆉 90 Mile Beach – oft Vögel & Meerestiere zu sehen
𓆉 Rotorua/Taupo-Region – Chance auf Kiwis in Schutzgebieten
𓆉 Cape Palliser – Robbenkolonie

Reisetagebuch


Tag 1+2

Über den Wolken

Aufbruch ans andere Ende der Welt

Es ist der 25. Dezember 2023, 17 Uhr. Während andere noch Weihnachten feiern, starten wir unser erstes großes Abenteuer. Irgendwie passt das Wetter zum Abschied: grau, nass, kalt. Für uns geht es jetzt ins warme Neuseeland – über 18.000 km von Frankfurt bis nach Auckland. Eines der entferntesten Ländern von Deutschland aus.
Vor uns liegen 24 Stunden Flugzeit. Für jemanden wie mich, der bisher höchstens fünf Stunden am Stück geflogen ist, klingt das gleichzeitig aufregend und einschüchternd. Aber die Vorfreude ist größer. Diese Reise ist nicht nur ein lang gehegter Traum – ich erhoffe mir auch, mich selbst neu kennenzulernen. Nach einem Jahr voller Tiefen fühlt es sich an wie ein Neuanfang. Zeit, mich auf mich und meinen Geist zu konzentrieren. 
Der erste Flug bringt uns mit Lufthansa nach Hong Kong. Wir hatten Glück: Wir können auf zwei Plätze in der Premium Economy bieten – und wir haben sie tatsächlich bekommen! Ein bisschen mehr Beinfreiheit, ein Platz weniger neben uns und überraschend leckere Menüs. Luxus im Vergleich zu dem, was uns noch bevorsteht.
Nach knapp zwölf Stunden erreichen wir Hong Kong. Dort heißt es: warten. Ganze 5 Stunden verbringen wir am Flughafen, bevor es weitergeht.
Dann steigen wir in unseren zweiten Flieger – diesmal mit Cathay Pacific nach Auckland. Economy, weniger Beinfreiheit, enger. Zwölf Stunden liegen vor uns, aber das Ziel vor Augen macht es erträglich.
Am 27. Dezember gegen Mittag landen wir endlich in Auckland. Der 26. Dezember existierte einfach nicht für uns. Direkt am Flughafen wartet unser erstes Hotel – wir legen uns nach einer Dusche direkt schlafen. Klar, wir haben im Flugzeug versucht zu schlafen, doch so richtig erholt wacht man dort nicht auf. Spätestens, wenn das Essen serviert wird, ist es mit dem Schlaf vorbei.
Doch jetzt ist es egal. Wir sind da. Am anderen Ende der Welt. Am Anfang unseres Abenteuers.

Tag 3

Auckland

Unser Camper-Abenteuer beginnt (mit einem Knall)

Der 28. Dezember 2023 – heute startet unsere Reise erst richtig! Früh am Morgen stehen wir auf, genießen noch einmal das letzte Hotel-Frühstück für eine lange Zeit und machen uns dann voller Vorfreude auf den Weg zum Camper-Verleih in Auckland.
Es dauert eine Weile, bis der Papierkram erledigt ist, die Einweisung durch ist und wir endlich die Schlüssel in der Hand halten. Unser Zuhause auf vier Rädern steht bereit! Das Abenteuer kann losgehen.
Doch bevor wir starten, brauchen wir erstmal Essen im Kühlschrank. Also steuern wir den ersten Supermarkt an. Wir rollen auf den Parkplatz – und plötzlich: Ein unschönes Geräusch.
Ein Anfängerfehler, wie er im Bilderbuch steht: Wir haben die Höhe unseres Campervans komplett vergessen. Die Parkplätze in den Städten sind mit Höhenbegrenzungen gesichert, damit niemand über Nacht dort campiert. Und wir fahren einfach „drunter“ durch.
Mit Herzklopfen parken wir, steigen aus und schauen nach: Glück gehabt – nur ein paar Kratzer. Aber wie kommen wir jetzt wieder vom Parkplatz runter, ohne das Dach nochmal zu beschädigen? Uns bleibt keine Wahl: wir müssen nochmal durch. 
Die Laune? Erstmal im Keller. So hatten wir uns unseren Start nicht vorgestellt. 
Am Straßenrand kontrollieren wir den Schaden erneut – und jetzt sieht es schlimmer aus: Das Solarpanel auf dem Dach ist komplett gesprungen und kaputt. Also rufen wir direkt den Verleih an. Zum Glück haben sie eine Lösung: Wir sollen die nächsten Tage einfach wie geplant alles nördlich von Auckland bereisen. Nach Silvester, wenn wir auf einem Festival in der Nähe von Auckland sind, können wir den Camper tauschen. Das ist zumindest ein kleiner Lichtblick.
Also: Augen nach vorn! Wir versuchen, das Beste daraus zu machen und lassen uns den Spaß nicht verderben.
Unsere erste Etappe bringt uns nach Waipu, wo uns eine Glühwürmchenhöhle erwartet. Die Führung durch die dunklen Höhlen, erleuchtet von über 1.000 winziger Lichter, ist einfach magisch – und rettet uns den Tag. 
Danach geht es nochmal zum Supermarkt (diesmal ohne Höhenbegrenzung) und wir füllen endlich unseren Kühlschrank. Mit Vorräten beladen fahren wir weiter nach Whangārei. Dort geht heute nicht mehr viel: Wir steuern direkt den Campingplatz an, kochen uns ein gemütliches Abendessen im Camper und fallen völlig erschöpft ins Bett.
Ein Tag voller Höhen und Tiefen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Tag 4

Whangārei

Wasserfälle, Hundertwasser & der Weg gen Norden

Heute schlafen wir erstmal aus. Die letzten Tage waren lang, anstrengend und die Zeitumstellung macht uns immer noch ein wenig zu schaffen. Trotzdem wollen wir die Umgebung genießen – schließlich sind wir mitten in Neuseelands wilder Natur.
Nach einem warmen Porridge machen wir uns auf zu den Whangārei Falls. Ein kurzer Spaziergang führt uns direkt zu einem spektakulären Wasserfall, der sich rund 26 Meter in die Tiefe stürzt. Ringsherum dichter Regenwald, Farnbäume, sattes Grün. Ich bin jetzt schon völlig begeistert – diese Pflanzen, dieses satte Grün, es fühlt sich an wie eine andere Welt. So langsam komme ich innerlich wirklich an und es wird mir bewusst, wo wir gerade sind: am anderen Ende der Welt
Wir wandern eine kleine Runde, genießen den Blick, bevor es zurück in den Camper geht. Nächstes Ziel: Kawakawa. Dort halten wir mitten im Ort, um das berühmte Hundertwasser-Toilettenhaus zu begutachten. Entworfen vom Künstler Friedensreich Hundertwasser, der viele Jahre in Neuseeland gelebt hat. Bunte Fliesen, geschwungene Formen, verspielte Details – ein echtes kleines Kunstwerk im Alltag. Da ich Architektur studiert habe natürlich ein Pflichtstopp!

Ein Wasserfall am Tag reicht uns nicht. Also geht’s weiter zu den Rainbow Falls bei Kerikeri. Der Name kommt übrigens daher, dass sich bei Sonnenschein oft kleine Regenbögen im Sprühnebel des 27 Meter hohen Wasserfalls zeigen. Heute haben wir zwar keinen strahlenden Sonnenschein, aber der Anblick ist trotzdem beeindruckend. Wir verweilen und lauschen dem Rauschen.
Am späten Nachmittag starten wir dann unsere längere Etappe: die Fahrt hoch Richtung Cape Reinga, den nördlichsten Punkt Neuseelands. Für die Nacht suchen wir uns einen Campingplatz direkt am Meer.
Als wir ankommen, weht uns frischer Wind um die Nase. Richtiges Sommer-Feeling kommt noch nicht auf – es ist eher kühl, und am Abend beginnt es auch noch zu nieseln. Aber genau das macht es gemütlich: Wir kuscheln uns in den Camper und beobachten die Möwen, die über den Strand fliegen.
Wir merken, dass unser straffer Zeitplan uns ein bisschen stresst. Von Stopp zu Stopp, immer unterwegs – manchmal bleibt kaum Zeit, richtig durchzuatmen. Aber wir freuen uns schon, wenn wir nach Auckland entspannter weiterreisen können.
Für heute sind wir zufrieden – müde, aber glücklich, mitten in diesem Abenteuer zu sein.

Tag 5

Cape Reinga

Mystik, Sanddünen & heiße Quellen

Der Morgen beginnt mit einer kleinen Wanderung zum Cape Reinga – dem nördlichsten Punkt Neuseelands. Für die Māori ist dies ein heiliger Ort: Hier, so sagt die Legende, treten die Seelen der Verstorbenen ihre letzte Reise ins Jenseits an, indem sie von den Klippen ins Meer hinabsteigen.
Heute empfängt uns das Kap allerdings mit dichtem Nebel. Wir sehen kaum zehn Meter weit, hören dafür aber viele Stimmen. Am Aussichtspunkt angekommen, stehen wir mitten in einer großen Reisegruppe – alle wollen ein Foto von sich vor dem berühmten Wegweiser machen. So heilig und bedeutungsvoll der Ort in den Beschreibungen wirkt, so unruhig fühlt er sich gerade für mich an. Ich bin ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht. Ich hatte mir Stille und Weite erhofft – stattdessen Lärm und Gedränge. Auch nach längerem Warten wird es nicht ruhiger, also beschließen wir, den Ort wieder zu verlassen.
Doch die Natur schenkt uns noch einen Moment. Wir laufen einen kleinen Pfad an den Klippen entlang. Hier, abseits der Menschen, finde ich meine Ruhe. Der Nebel liegt wie ein geheimnisvoller Schleier über dem Meer. Durch ein kleines Loch im Grau erhasche ich einen Blick hinunter auf den Strand und die stürmischen Wellen. 
Zurück am Van spricht uns ein älterer Einheimischer an. Wir kommen ins Plaudern, und er erzählt uns Geschichten, Erlebnisse und gibt uns ein paar Tipps für unsere Reise. Diese spontanen Begegnungen sind es, die den Weg so besonders machen.
Dann geht es für uns wieder Richtung Süden. Unser erster Stopp: die Giant Sand Dunes. Riesige Sandberge, die wie eine Mini-Wüste wirken. Viele fahren hier mit Boards die Hänge hinunter – wir laufen einmal durch die Dünen, und es fühlt sich an, als wären wir plötzlich in einem ganz anderen Land. Mit der Sonne im Rücken wird es richtig warm.
Kurz darauf erreichen wir den 90 Mile Beach – einen endlosen Strand an der Westküste, der eigentlich nur rund 55 Meilen lang ist (der Name entstand durch ein Missverständnis der frühen Siedler). Offiziell ist er sogar eine „Straße“, die bei Ebbe befahren werden darf. Heute ist es allerdings genauso nebelig wie am Morgen – die Weite verschluckt sich im Grau.
Am Nachmittag gönnen wir uns etwas Besonderes: einen Besuch in den Ngawha Springs. Das sind natürliche heiße Quellen, die reich an Mineralien sind und streng nach Schwefel riechen. Wir buchen uns eine Stunde ein, tauchen ein in das warme Wasser und fühlen, wie die Anspannung der letzten Tage von uns abfällt. Der Geruch ist gewöhnungsbedürftig, aber das Bad tut unglaublich gut. Wir kommen mit anderen Besuchern ins Gespräch und spüren wieder diese besondere neuseeländische Gastfreundschaft, die uns schon öfter positiv überrascht hat. Kleiner Tipp: Zieht euch dunkle Badekleidung an und bedenkt, dass die Sachen nach dem Baden noch ziemlich lang streng riechen werden.
Gegen Abend fahren wir weiter, erschöpft, aber entspannt. Wir kommen ziemlich spät auf einem Campingplatz an – eigentlich sind alle Plätze belegt. Doch der Mann an der Rezeption hat Mitleid mit uns und findet noch einen kleinen Stellplatz direkt am Flussufer, der offiziell gar keiner ist. Wir sind so dankbar! Nach einer heißen Dusche und einem kleinen Abendessen fallen wir zufrieden ins Bett.
Ein Tag voller Gegensätze – von mystischem Nebel über heiße Quellen bis hin zu echter Herzlichkeit. Genau das macht unsere Reise so besonders. 

Tag 6

AUM Festival

Silvester in Neuseeland: Ein bunter Start ins Jahr 2024

31. Dezember 2023. Heute ist Silvester – und wir haben noch ein gutes Stück Strecke vor uns. Der Tag beginnt mit strahlendem Sonnenschein, und erst jetzt erkennen wir, wie idyllisch der Platz eigentlich ist, den wir gestern so spät noch ergattern konnten. Wir genießen unser Frühstück draußen in der Sonne, mit Kaffee in der Hand, und plaudern kurz mit unseren Camp-Nachbarn. Ein perfekter Start in den Tag. 
Dann geht es zurück auf die Straße. Was ich an Neuseeland liebe: Überall gibt es kleine Infotafeln zu Wanderungen oder Sehenswürdigkeiten. Spontan halten wir am Paihia Track an und laufen eine kleine Runde. Nach so viel Fahrerei tut es richtig gut, sich die Beine zu vertreten.
Danach steuern wir unser eigentliches Ziel an: das AUM Festival auf Leightons Farm – ein mehrtägiges Musik-, Kunst- und Kulturfestival, das über Silvester stattfindet und für seine bunte, alternative Atmosphäre bekannt ist. Am späten Nachmittag rollen wir schließlich auf das Gelände. Überall Camper und bunte Zelte. Die Stimmung ist entspannt, die Leute herzlich. Wir richten uns kurz ein, ruhen uns im Van aus und erkunden dann ein wenig unsere Umgebung.
Doch gegen Abend zieht Regen auf – und hört einfach nicht mehr auf. Wir hoffen, dass es besser wird, warten, aber der Nieselregen bleibt. Schließlich geben wir auf und machen uns trotz Regen gegen 22 Uhr auf den Weg zur Main Stage.
Und dort ist die Nässe plötzlich vergessen: Alles ist bunt geschmückt, Lichter in allen Farben erhellen die Nacht, Goa-Musik dröhnt in unseren Ohren. Die Atmosphäre ist magisch, fast berauschend. Wir tanzen, lachen und feiern gemeinsam mit Einheimischen und Reisenden aus aller Welt als erste Zeitzone der Welt ins neue Jahr. Ein Moment für die Ewigkeit!

Tag 7

AUM Festival

Ein Neujahrstag voller Sonne, Kunst & Leichtigkeit

1. Januar 2024. Das Jahr startet mit strahlendem Sonnenschein – besser könnte es nicht sein! Alle auf dem Campingplatz sehen zwar ein wenig müde, aber glücklich aus. Man spürt, dass jeder gestern Abend einen großartigen Start ins neue Jahr hatte.
Heute lassen wir es ruhig angehen und erkunden das Festivalgelände einmal so richtig. Zwischen den Bühnen entdecken wir kleine Märkte, farbenfrohe Kunstinstallationen, Stände mit allerlei Leckereien und sogar Yoga-Sessions. Überall begegnet uns Kreativität, gute Laune und ein Lächeln.
Wir schlendern ohne Plan über das Gelände, genießen das Wetter und spüren endlich so richtig den Sommer. Kein Gedanke an morgen, kein Stress – einfach nur hier sein.
An einem Stand entdecke ich Henna-Farben und kann nicht widerstehen. Ich tobe mich kreativ an meiner Hand aus – in dieser Atmosphäre voller Kunst und bunter Ideen. 
Am Abend geht es dann ein letztes Mal zur Stage. Die Musik, die Lichter, die Stimmung – wir saugen es noch einmal auf, bleiben aber nicht allzu lange. Morgen wartet die Weiterfahrt auf uns, und wir wollen früh starten.
So endet unser erster Tag voller Sonne, Kunst und Leichtigkeit. 

Tag 8

Muriwai Beach

Abenteuer am Muriwai Beach

Das Festival ist vorbei – und mit uns machen sich auch viele andere Camper wieder auf den Weg. Unsere Nachbarn auf dem Platz waren zufällig Deutsche, die vor einiger Zeit nach Neuseeland ausgewandert sind. Beim Frühstück plaudern wir ein wenig, und sie geben uns jede Menge Tipps für Orte, die wir unbedingt noch sehen sollten. Einer davon klingt so spannend, dass wir ihn direkt ansteuern: der Muriwai Beach, rund 40 Kilometer westlich von Auckland.
Muriwai ist bekannt für seinen schwarzen Vulkansand und eine riesige Tölpel-Kolonie, die hier auf den Klippen brütet. Der Strand selbst ist wild, rau und wunderschön – einer dieser Orte, an denen man sofort spürt, wie mächtig die Natur hier ist.
Wir spazieren am Strand entlang, bis der Weg über die Felsen irgendwann abrupt endet. Ab hier ist Timing gefragt: Die Wellen sind so stark, dass der Übergang regelmäßig komplett überflutet wird. Wir warten ab, beobachten das Meer und huschen schließlich, als sich die Wellen kurz zurückziehen, schnell über den nassen Sand auf die andere Seite. Ein kleiner Nervenkitzel – aber was für ein Erlebnis!
Dort angekommen bietet sich uns ein atemberaubender Anblick: gewaltige Wellen schlagen gegen die Felsen, die Gischt spritzt meterhoch in die Luft, und über uns kreisen unzählige Tölpel. Eine ganze Kolonie hat sich hier angesiedelt – laut, lebendig, eindrucksvoll. Für einen Moment vergessen wir die Zeit und genießen einfach dieses Schauspiel der Natur.
Zum Glück schaffen wir es auch wieder heil zurück, bevor die nächste große Welle den Weg verschluckt. Ein einzigartiges Erlebnis, das den kleinen Adrenalinkick definitiv wert war.
Am Nachmittag setzen wir unsere Fahrt zurück nach Auckland fort. Morgen früh ist es endlich soweit: Wir können unseren Camper tauschen und mit Solarenergie weiterreisen. 

Tag 9

Auckland

Camper-Tausch & Sightseeing

Heute heißt es erstmal: zurück zum Camperverleih. Das Prozedere zieht sich länger als gedacht – zuerst wird geprüft, ob man das kaputte Solarpanel vielleicht austauschen kann. Am Ende bekommen wir aber doch einen komplett neuen Camper. Das bedeutet: umpacken, alles raus und alles wieder rein. Nach rund fünf Stunden können wir endlich weiter.
Da wir in Auckland bisher nur durchgefahren sind, entscheiden wir uns spontan für ein kleines Sightseeing-Programm. Überraschung: Die Stadt ist wie leergefegt. Kaum Menschen, keine Schlangen – fast gespenstisch, aber für uns total angenehm. Wir schlendern am Hafen entlang, laufen ins Zentrum und landen schließlich beim Sky Tower, dem Wahrzeichen der Stadt. Für Adrenalin-Junkies ist das hier der Himmel: Man kann an der Außenseite des Turms entlanglaufen oder sogar herunterspringen. Für mich reicht die Aussicht von innen – und die ist schon spektakulär genug.
Am Nachmittag verlassen wir Auckland wieder und fahren die Coromandel Road entlang. Eine traumhafte Strecke, die uns immer wieder mit Ausblicken auf Küste, Wälder und Hügel belohnt. Diesmal sitze ich selbst am Steuer, während ich mich entspannt navigieren lasse.
Die Nacht verbringen wir auf einem kleinen Campingplatz in einem Dorf an einem See. Es ist ruhig, friedlich und zum Abschluss schenkt uns der Himmel noch einen atemberaubenden Sonnenuntergang hinter den Bergen. 

Tag 10

Cathedral Cove

Traumstrände auf der Coromandel-Halbinsel

Wir sind noch immer auf der Coromandel Road, einer der beliebtesten Ferienregionen für die Neuseeländer selbst – und das merkt man! Es ist Sommerferien-Zeit, die Straßen sind voller, und freie Stellplätze sind deutlich schwerer zu finden. Aber wir verstehen auch, warum alle hierher wollen: die Natur, die Strände, die Küste – einfach wunderschön.
Am Morgen fahren wir nach Hahei, Ausgangspunkt für die berühmte Cathedral Cove. Normalerweise führt ein Wanderweg hinunter zum Strand, aber dieser wurde durch einen Sturm komplett zerstört. Also bleibt uns nur die Bootsfahrt – ich hätte zwar lieber die Wanderung gemacht, aber allein die Ankunft vom Wasser aus ist spektakulär.
Fühlt sich an wie im Paradies. Türkisfarbenes Meer, weiße Felsen, Boote, die in der Bucht ankern, und noch nicht allzu viele Menschen, da es noch früh am Tag ist. Unter dem ikonischen Felsbogen – die der Bucht ihren Namen gibt – hängt allerdings eine Warnung: Einsturzgefahr. „Durchgang auf eigene Gefahr“ heißt es. Klar, wir flitzen trotzdem einmal durch, um die andere Seite zu sehen.
Anschließend geht es zum Hot Water Beach, nur ein paar Kilometer entfernt. Der Strand ist etwas ganz Besonderes: Bei Ebbe kann man hier mit einer Schaufel sein eigenes Thermalbad graben, denn direkt unter dem Sand sprudeln heiße Quellen. Also hockt man plötzlich mitten im Sand in einer selbstgebauten „Whirlpool-Pfütze“ – ziemlich verrückt!
Wir genießen den Tag am Meer – es fühlt sich kurz nicht mehr nach Abenteuerreise, sondern nach einem richtigen Strandurlaub an. Am Abend finden wir tatsächlich noch einen kostenlosen Stellplatz an einem kleinen Fluss. Ganz allein, nur wir, die Natur und die Ruhe. Heute gibt’s Wraps und dazu ein Glas neuseeländischen Wein.

Tag 11

Matamata

Von türkisblauen Quellen zu Hobbiton

Die Nacht war ruhig, wir wachen gestärkt auf – endlich ist auch die Zeitverschiebung kein Thema mehr. Wir sind richtig in Neuseeland angekommen.
Am Morgen steht eigentlich ein Highlight auf dem Plan: die Blue Springs. Das Wasser hier ist so klar und türkis, dass es zu den saubersten Trinkwasserquellen der Welt gehört – rund 70 % des neuseeländischen Flaschenwassers stammen von hier. Leider die Enttäuschung: vorübergehend geschlossen. Schade!
Also brauche ich spontan einen Plan B – und entscheide mich für die Hamilton Gardens. Das ist kein gewöhnlicher Park, sondern ein preisgekrönter botanischer Garten, der in verschiedene Themenwelten aufgeteilt ist: von indischen Innenhöfen über italienische Renaissancegärten bis hin zu modernen Konzepten. Ein bisschen wie eine Reise durch Kulturen, nur eben in Pflanzenform.
Am späten Nachmittag geht es dann weiter nach Matamata. Vielen klingelt es wahrscheinlich schon in den Ohren – hier liegt Hobbiton, das Filmdorf aus Der Herr der Ringe und Der Hobbit. Jetzt muss ich ehrlich sein: Ich habe die Filme nie gesehen. Kurz fühle ich mich wie ein Tourist, der „halt mal das macht, was alle machen“.
Aber was soll ich sagen: Es war genial! Selbst ohne Fan-Herz hat sich die Tour absolut gelohnt. Der Guide war witzig, die Atmosphäre locker, und die Liebe zum Detail in jedem kleinen Hobbit-Haus ist beeindruckend. Besonders das Betreten eines der Häuschen hat die ganze Magie spürbar gemacht.
Wir hatten lange überlegt, ob wir die Tour wirklich machen wollen, da wir keine Hardcore-Fans sind – und am Ende spontan Tickets gebucht. Ich kann es nur jedem empfehlen! Und ein Tipp: Unbedingt im Voraus buchen. Ohne Ticket kommt man hier nicht mal in die Nähe der Kulissen, und die Touren sind schnell ausverkauft.
Am Abend bringt uns der Shuttlebus zurück, und wir fahren noch zum Campingplatz Brocks Place Matamata. Oben auf dem Hügel haben wir einen traumhaften Blick ins Tal – ein ruhiger Ort mit nur wenigen Gästen. Genau das Richtige nach einem ereignisreichen Tag. 

Tag 12

Rotorua

Heiße Quellen, bunte Krater und ein eiskalter Abend

Heute wird’s heiß – und das liegt nicht nur am Wetter. Wir fahren in die Region um Rotorua, die bekannt ist für ihre geothermischen Aktivitäten: heiße Quellen, Geysire, blubbernde Schlammlöcher und den typischen Schwefelgeruch in der Luft.
Unser erster Stopp ist das Waimangu Volcanic Valley. Hier wandern wir durch eine Landschaft, die fast schon surreal wirkt: dampfende Seen, bunt schimmernde Terrassen und überall blubbert, zischt und dampft es. So etwas habe ich vorher noch nie gesehen. Ich liebe es, dass Neuseeland so unglaublich abwechslungsreich ist – hinter jeder Kurve wartet eine neue Überraschung. Ich bin schon jetzt völlig verliebt in dieses Land.
Danach geht’s weiter zum Wai-o-tapu Thermal Wonderland. Der Park ist berühmt für seine knallbunten Krater und Becken – besonders der Champagne Pool mit seinen orangefarbenen Rändern sieht aus wie gemalt. Der Kontrast aus giftgrün, gelb und orange ist einfach irre.
Am Nachmittag fahren wir weiter entlang des riesigen Lake Taupō – dem größten See Neuseelands, entstanden aus einem gewaltigen Vulkanausbruch vor rund 26.000 Jahren. Wir entscheiden uns, hier keinen längeren Stopp einzulegen, sondern fahren direkt weiter ins National Park Village. Von dort aus startet morgen unsere erste große Wanderung.
Bei der Ankunft merken wir sofort die Höhenmeter: Es ist frisch, richtig frisch. Nachts sinkt die Temperatur sogar auf 3 Grad – im Hochsommer! Also kuscheln wir uns dick eingepackt in den Van und sammeln Kraft für morgen.

Tag 13

Tongariro

Das Tongariro Alpine Crossing

Um 5 Uhr morgens klingelt der Wecker – es ist eiskalt im Camper. Ich friere richtig, obwohl ich schon in Schichten eingepackt bin: Leggings, Wanderhose, T-Shirt, Fleece und Windbreaker. Vielleicht ist es die Müdigkeit, vielleicht die Höhenlage – aber es kostet Überwindung, heute loszulegen.
Doch es steht ein echtes Highlight an: Das Tongariro Alpine Crossing – eine der bekanntesten und spektakulärsten Tageswanderungen in Neuseeland. Der 19 Kilometer lange Track führt mitten durch eine Vulkanlandschaft, die nicht von dieser Welt wirkt.
Wir starten noch im Morgengrauen. Wir werden von einem Bus abgeholt, den wir vorab gebucht hatten und nach der Wanderung wieder zum Parkplatz zurückgebracht. Die ersten Kilometer sind vergleichsweise entspannt, es geht sanft bergauf durch karge Landschaften. Als die Sonne aufgeht, taucht sie die Umgebung in ein goldenes Licht – einfach magisch.
Dann kommt der erste richtige Anstieg: der „Devil’s Staircase“. Hier geht es steil nach oben, und die Kälte ist spätestens jetzt vergessen. Ich kann meine ganzen Schiten wieder ausziehen und im Rucksack verstauen. Vor uns ragt der Mount Ngauruhoe in den Himmel – besser bekannt als „Mount Doom“ aus Herr der Ringe.
Oben angekommen, stehen wir plötzlich in einer ganz anderen Welt: kahle Krater, schwarzer Lavaboden, dampfende Fumarolen. Der Weg führt über den South Crater und dann weiter steil hinauf zum höchsten Punkt des Crossings. Von hier aus haben wir einen fantastischen Blick auf die umliegenden Vulkanberge.
Das nächste Highlight sind die Emerald Lakes – leuchtend türkisfarbene Seen, die durch Mineralien ihre Farbe bekommen. Ein Stück weiter erreichen wir den Blue Lake, tiefblau und still.
Ab hier geht es langsam, aber stetig bergab. Der Abstieg zieht sich – über lange Serpentinen mit Blick auf den Lake Rotoaira und in der Ferne den Lake Taupō. Irgendwann spüren wir jeden Schritt in den Beinen. Runter laufen ist definitiv anstrengender als hoch.
Nach rund 6 Stunden kommen wir erschöpft, aber überglücklich am Endpunkt der Wanderung an. Es war hart, aber jede Anstrengung wert.
Heute Nacht werden wir sicher tief schlafen – mit dem guten Gefühl, einen der schönsten Hikes Neuseelands geschafft zu haben.

Tongariro alpine crossing
Tag 14

Kairakau Beach

Von Vulkanträumen zum Weingenuss

Zwei Wochen sind wir jetzt schon unterwegs – Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht! Heute heißt es: Entscheidungen treffen. Fahren wir die Westküste runter Richtung Wellington, vorbei am majestätischen Mount Taranaki? Oder doch die Ostküste entlang, um Zeit zu sparen? Wir wälzen die Optionen hin und her. Mein Herz schreit eigentlich nach Taranaki, einer der ikonischsten Berge Neuseelands – perfekt für eine Wanderung und absolut fotogen. Aber die Uhr tickt, und so entscheiden wir uns letztlich für die Ostküste. Vielleicht ein Grund, irgendwann nochmal zurückzukommen. 
Unser Ziel heißt Napier. Die Stadt an der Hawke’s Bay ist bekannt für ihre Art-déco-Architektur, die nach einem verheerenden Erdbeben 1931 im einheitlichen Stil wiederaufgebaut wurde. Viele Besucher lieben den Retro-Charme, die breiten Straßen, die pastellfarbenen Fassaden und die entspannte Atmosphäre am Meer.
Doch ganz ehrlich: Mich catcht die Stadt heute nicht so richtig. Vielleicht liegt es am Kontrast zur wilden Natur der letzten Tage, vielleicht daran, dass es uns eher aufs Land zieht. Also entscheiden wir uns spontan, weiterzufahren – raus aus der Stadt, rein in die Weinberge.
Die Region Hawke’s Bay ist eine der wichtigsten Weinregionen Neuseelands. Bei der Weinkellerei Craggy Range legen wir einen kurzen Stopp ein und gönnen uns ein kleines Tasting. Ein Glas Sauvignon Blanc bei Sonne zwischen Reben – das hat schon was.
Für die Nacht ergattern wir dann tatsächlich den letzten Stellplatz auf einem kostenfreien Campingplatz am Kairakau Beach. Jackpot! Am Abend sitzen wir noch draußen und beobachten wie sich der Himmel in Orange und Pink färbt. Vor uns rauscht das Meer, die Sonne versinkt am Horizont – und ich denke mir: Genau deswegen liebe ich diese Reise.

Tag 15

Featherston

Von Küstenzauber zu neuen Bekanntschaften

Den Morgen verbringen wir noch einmal am Kairakau Beach. Das Meer rauscht, die Luft ist frisch und klar – ein perfekter Start in den Tag. Wir lassen uns Zeit beim Frühstück, laufen noch ein Stück am Strand entlang und genießen das Gefühl, diesen besonderen Ort noch nicht sofort verlassen zu müssen.
Dann heißt es: weiter Richtung Süden. Die Fahrt führt uns wieder durch die Weinregion Hawke’s Bay, und Kilometer für Kilometer verändert sich die Landschaft. Weinreben ziehen sich über sanfte Hügel, zwischendrin immer wieder kleine Dörfer. Irgendwann lassen wir die Küste hinter uns und fahren durch weite Ebenen, bis wir schließlich in Featherstonankommen. Dort liegt etwas außerhalb ein See – abgeschieden und ruhig. 
Am Ufer stellen wir unseren Camper ab, atmen durch und genießen die Stille. Wenig später lernen wir ein älteres Paar kennen: Er kommt aus der Schweiz, sie aus Hong Kong. Sie laden uns herzlich auf ein Glas Wein in ihren Camper ein. Bei Geschichten über ihre Reisen erfahren wir, dass sie ihr Leben zwischen zwei Orten aufteilen: die eine Hälfte des Jahres in der Schweiz, die andere Hälfte in Neuseeland. Ein beneidenswertes Modell, das für sie wunderbar funktioniert.
Wir tauschen uns noch eine Weile aus, bevor die Müdigkeit uns ins Bett zieht. Dank der vielen Kilometer heute können wir morgen etwas entspannter reisen – und genau darauf freue ich mich schon.

Tag 16

Martinborough

Pinnacles, Seelöwen & WeincharmeHeiße Quellen, bunte Krater und ein eiskalter Abend

Unser erster Stopp heute: die Putangirua Pinnacles. Diese steilen Felsformationen bestehen aus Kies und Lehm, die über Jahrtausende durch Wind und Regen zu spitzen „Felstürmen“ geformt wurden. Sie wirken wie aus einer anderen Welt – kein Wunder, dass sie schon als Drehort für Filme wie Herr der Ringe gedient haben. Wir machen eine kleine Wanderung hinein in das Tal der Steinsäulen und sind beeindruckt von dieser Landschaft.
Von dort geht es weiter ans Meer, genauer gesagt zum Cape Palliser, dem südlichsten Punkt der Nordinsel. Schon auf dem Weg dorthin sehen wir die ersten Seelöwen, die sich auf den Felsen und am Strand sonnen. Ganze Kolonien leben hier und lassen sich kaum stören – ein einmaliger Anblick. Wir klettern die vielen Stufen hoch zum Leuchtturm und werden mit einem grandiosen Ausblick über die zerklüftete Küste belohnt.
Zum Abschluss des Tages fahren wir nach Martinborough, einer charmanten kleinen Stadt, die als eines der wichtigsten Weinanbaugebiete Neuseelands gilt – besonders bekannt für ihren Pinot Noir. Mit Camper ist ein richtiges Wine-Tasting zwar schwierig, aber allein durch die Straßen mit den vielen Weingütern zu schlendern hat seinen Reiz. Die ganze Region strahlt Ruhe und Gelassenheit aus.
Am Abend kehren wir zurück zu unserem Stellplatz am See bei Featherston. Hier finden wir wieder Ruhe und lassen den Tag entspannt ausklingen.

Tag 17

Wellington

Hauptstadtflair & Abschied von der Nordinsel

Heute geht es für uns in die Hauptstadt Neuseelands: Wellington. Nach einem entspannten Frühstück fahren wir mit dem Van in die Stadt und parken zentral, um zu Fuß weiterzuziehen.
Ein Highlight gleich zu Beginn: das Cable Car. Die Bahn bringt uns vom Zentrum hinauf auf einen Hügel, von dem aus wir direkt im Botanischen Garten landen. Dort genießen wir die grüne Ruhe, bevor es wieder mit der Bahn hinunter in die Innenstadt geht.
Am Nachmittag besuchen wir eines der spannendsten Museen Neuseelands – das Te Papa Museum. Es widmet sich der Natur, der Kultur der Māori und den einzigartigen Tieren wie dem Kiwi. Ein wirklich lohnenswerter Besuch, der uns das Land nochmal nähergebracht hat.
Zum Abschluss schlendern wir am Hafen von Wellington entlang, genießen die maritime Atmosphäre und spüren, dass unsere Zeit auf der Nordinsel langsam zu Ende geht.
Am Abend geht es dann an Bord der Fähre nach Picton auf die Südinsel. Die Überfahrt dauert etwa vier Stunden – und während wir über die Cook Strait gleiten, taucht die Sonne in den Ozean ab und schenkt uns einen unvergesslichen Sonnenuntergang. Ein perfekter Abschied von der Nordinsel!

Beiträge


Kosten


Für unsere Reise nach Neuseeland haben wir pro Person rund 2.000 € für die Flüge gezahlt. Gebucht haben wir alle vier Teilstrecken direkt über Lufthansa, sodass Hin- und Rückflug mit den entsprechenden Umstiegen (unter anderem in Hongkong und Shanghai) in einem Ticket enthalten waren. Leider habe ich die genauen Preise der einzelnen Strecken nicht mehr vorliegen.

Unser Campervan war natürlich der größte Kostenpunkt der Reise. Für 4 Wochen haben wir für den Van 3.635 €gezahlt, dazu kam noch eine Verlängerungswoche für 958 €. Außerdem mussten wir eine Kaution von 2.880 €hinterlegen, die wir am Ende natürlich wieder zurückbekommen haben.
Wichtig zu wissen: Die Preise für Campervans variieren stark – wir waren mitten in den neuseeländischen Sommerferien unterwegs, also zur teuersten Zeit des Jahres. Dazu kam, dass wir „nur“ einen einfachen Hitop Campervan hatten. Wer in dieser Saison ein richtiges Wohnmobil mieten möchte, zahlt meist das doppelte.
Auch wenn es auf den ersten Blick eine stolze Summe ist – der Campervan war Unterkunft, Fortbewegungsmittel und ein kleines Stück Freiheit in einem. Für uns hat es sich definitiv gelohnt, weil man einfach unglaublich flexibel reisen kann und immer wieder an den schönsten Orten aufwacht.

Natürlich hinterlässt auch der Campervan seine Spuren im Budget – allen voran an der Zapfsäule. Für die gesamte Strecke auf beiden Inseln haben wir insgesamt 913,88€ fürs Tanken ausgegeben.

Parkkosten fielen dagegen kaum ins Gewicht: Nur vereinzelt in den Städten mussten wir zahlen, insgesamt waren es 46,36 €. Der größte Posten davon ging übrigens für das Parken am Milford Sound drauf – ein Highlight auf der Südinsel.

Übernachten im Camper ist flexibel und abenteuerlich – aber nicht immer kostenlos. Mal haben wir uns auf kostenfreien Stellplätzen eingerichtet, in anderen Regionen blieb uns keine Wahl, da es nur kostenpflichtige Campingplätze gab.
Insgesamt haben wir für Campingplätze rund 323 € ausgegeben. Besonders auf der Südinsel haben wir öfter kostenpflichtige Plätze angesteuert – dort ist die Auswahl an „Freedom Camping“-Spots etwas eingeschränkter. Gleichzeitig haben wir es aber auch genossen, uns zwischendurch mal einen gut ausgestatteten Platz mit warmen Duschen und Küche zu gönnen. 

Da wir fast ausschließlich mit dem Campervan unterwegs waren, hielten sich unsere Hotelkosten sehr gering. Wir haben lediglich zwei Übernachtungen gebucht – einmal direkt nach unserer Ankunft in Auckland und ein weiteres Mal vor unserer Abreise. Insgesamt haben wir dafür etwa 243 € ausgegeben.

Einmal mussten wir auch die Fähre von der Nordinsel auf die Südinsel buchen. Die Überfahrt mit unserem Campervan kostete uns ca. 261 €. Die Fahrt dauerte rund vier Stunden.

Da wir die meiste Zeit selbst gekocht haben, hielten sich Restaurantbesuche in Grenzen. Stattdessen haben wir häufig in Supermärkten eingekauft – besonders günstig sind in Neuseeland CountdownNew World oder Pak’nSave.
Insgesamt haben wir für Einkäufe rund 1.193 € ausgegeben. Für das Essen gehen kamen noch einmal etwa 403 € dazu. 

Für unsere zahlreichen Ausflüge, Touren und Eintritte haben wir insgesamt 884€ ausgegeben. Das teuerste Erlebnis war der Bootsausflug zum Milford Sound, der 170 € für 2 Personen kostete – aber absolut jeden Cent wert war, angesichts der atemberaubenden Landschaft und der unvergesslichen Erfahrung auf der Südinsel.
Die übrigen Aktivitäten und Eintritte, von Hobbiton über heiße Quellen bis hin zu den Nationalparks, waren moderat, aber haben unsere Reise enorm bereichert. Jede Erfahrung hat dazu beigetragen, dass die Nord- und Südinsel Neuseelands so lebendig und vielseitig in Erinnerung bleiben. Für Souvenirs für unsere Familie haben wir nochmal ca. 215€ ausgegeben.

Flüge:
Campervan:
Tanken:
Campingplätze:
Hotel:
Fähre:
Essen & Trinken:
Aktivitäten:

Gesamt:

4.000,00€ (2 Personen)
4.593,00€
960,24€
323,04€
243,00€
261,00€
1.597,10€
1.098,11€

13.075,49€ geschätzte Kosten

Campingplätze


Whangarei Falls


Taputaputa Camping Area


Falls Motel & Waterfront


Kuaotunu Campground


Brocks Place Matamata


Raetihi Holiday Park


Kairakau Beach Campsite


Lake Domain Reserve


Fazit


Highlights

Wenn wir auf unsere Reise zurückblicken, dann war es nicht ein einzelner Ort, der uns am meisten beeindruckt hat, sondern die Vielfalt der Nordinsel selbst. An einem Tag standen wir im dichten Nebel auf den Klippen von Cape Reinga, am nächsten liefen wir durch blubbernde Thermalquellen oder wanderten über eine karge Vulkanlandschaft. Und zwischendrin gab es Momente, die einfach nur nach Lebensfreude geschmeckt haben – wie das bunte AUM Festival oder der Sonnenuntergang auf der Fähre über die Cook Strait. Diese Mischung aus Natur, Kultur und Begegnungen war für uns das wahre Highlight.

Herausforderungen

Natürlich war nicht immer alles perfekt. Beliebte Orte wie Hobbiton waren voller Menschen, und manchmal hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Lange Fahrten haben außerdem Geduld erfordert – besonders, wenn wir am liebsten sofort ins nächste Abenteuer gestartet wären. Aber genau diese Herausforderungen gehören zum Reisen dazu. Sie haben uns daran erinnert, langsamer zu machen, den Moment so zu nehmen, wie er kommt, und das Beste daraus zu machen.

Was wir gelernt haben

Wir haben gelernt, dass Neuseeland uns nicht nur mit Landschaften verzaubert, sondern uns auch etwas über das Reisen selbst beibringt: Gelassenheit. Es muss nicht immer alles nach Plan laufen, und nicht jeder Blickwinkel ist frei von Menschen. Aber gerade in diesen unperfekten Momenten entstehen oft die schönsten Erinnerungen – sei es das Lachen, wenn wir im Regen durchnässt wurden, oder die Stille, wenn der Nebel plötzlich für ein paar Sekunden aufriss und die Küste in magischem Licht erschien.
Die Nordinsel hat uns gezeigt, dass Reisen nicht nur bedeutet, Orte zu sehen, sondern auch, sich selbst ein Stück besser kennenzulernen.